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Mittwoch, 30. November 2011

Blutzuckermessung in Tränen statt im Blut?


Forscher der Universität Michigan meldeten kürzlich, dass sich mit Hilfe eines Glukose-Sensors der Zuckergehalt in Tränenflüssigkeit bestimmen lässt. Menschen mit Diabetes mellitus könnten dadurch auf tägliche Bluttests verzichten. In Europa sieht in diesem Verfahren jedoch keine Alternative zur herkömmlichen Blutzuckermessung. Diese ließe sich schonend, schmerzarm und verlässlich durchführen, wenn Patienten einige Hinweise berücksichtigten.

Menschen mit Diabetes mellitus müssen mehrfach täglich mit einem Blutstropfen ihren Blutzucker messen: Der Patient sticht sich mit einer Lanzette in den Finger, nimmt das gewonnene Blut mit einem Teststreifen auf und wertet diesen im Blutzuckermessgerät aus. Ein Forscherteam aus Michigan hat jüngst in der Zeitschrift Analytical Chemistry Ergebnisse von Tests vorgestellt, in denen sie mit Hilfe eines elektrochemischen Sensors den Zuckerwert in Tränen bestimmen.

Die Forscher setzten den Glukose-Sensor in einer Testreihe bei zwölf Kaninchen ein. Ziel war es herauszubekommen, ob der Glukosewert in Blut und Tränenflüssigkeit zusammenhängt. Die Versuchstiere wurden dafür betäubt und der Zuckergehalt über einen Zeitraum von acht Stunden alle 30 Minuten mit dem Tränen-Sensor und im Blut gemessen: Die Zuckerwerte in Tränen und Blut korrelierten. Allerdings räumten die Forscher ein, dass die exakte Korrelation von Tier zu Tier schwankte. Ihr Fazit lautet: Weitere Untersuchungen und Tests vorausgesetzt, könnte die Tränen-Messung die herkömmliche Blutzuckermessung mit der Lanzette eines Tages ersetzen.

In Europa wird diese Methode kritisch beurteilt. Am Thema Glukosebestimmung in der Tränenflüssigkeit wird schon seit vielen Jahrzehnten geforscht" und man gibt zu bedenken, dass es beim Messen des Blutzuckers besonders darauf ankommt, niedrige Werte zu erfassen. Denn diese weisen auf drohende Unterzucker hin. Man weiss noch nicht, ob Tränenflüssigkeit überhaupt dafür geeignet ist, Hypoglykämien frühzeitig zu erfassen. Zudem ist bei vielen Patienten auch die nächtliche Blutzuckermessung wichtig. Auch hierfür gäbe es keine praktische Erfahrung mit Tränenflüssigkeit. Bevor Hoffnungen bei Patienten geweckt werden, sollten die Ergebnisse umfangreicherer Studien abgewartet werden.

Dienstag, 29. November 2011

Roboter imitiert Zahnarzt-Patienten


Wissenschaftler am Nippon Dental University Hospital haben eine neue Version ihres Trainingsroboters "Simroid" präsentiert. Dieser reagiert auf Sprachkommandos, zeigt Schmerzen und soll sich verhalten wie ein menschlicher Patient. Der Ausbildungs-Bot ist Teil eines umfassenden Ausbildungsprogrammes und soll helfen, die Fertigkeiten angehender Ärzte unter realistischen Bedingungen zu schärfen.

Lebensnahe Schmerzreaktion

Simroid, eine künstliche Patientin, ist mit allerlei Hightech-Instrumenten ausgestattet. Bewegliche Augen, elastische Haut und zahlreiche Sensoren im Mund und auf der Haut sollen ihr ein Verhalten ermöglichen, das einem realen Menschen nahekommt. Der Roboter reagiert mit Bewegungen und Sprache auf Schmerzen und zuckt etwa kurz mit dem Kopf, wenn der übende Arzt zu grob vorgeht. Dabei hört er auf einfache Fragen wie "Ist alles in Ordnung?" oder "Brauchen Sie mehr Anästhetikum?" und beantwortet diese sinngemäß. Auch ärztliche Anweisungen setzt er um und öffnet beispielsweise auf Kommando den Mund oder dreht den Kopf.
Zur Steigerung des Realitätsgrades erfasst er auch unwillkommene Berührungen, etwa wenn sich der ausführende Mediziner versehentlich mit dem Ellenbogen am Oberkörper des elektronischen Klienten anlehnt. Insgesamt hat Simroid in vier Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Eine erste Version ist 2007 vorgestellt worden. Ihr fehlte die Spracherkennung und sie verfügte über deutlich weniger Sensoren.

Nachbesprechung für Trainingsverbesserung
Verglichen mit Simulationen vor der Einführung von Robotern ist die Arbeit für die Studenten jetzt viel spannender. Die Studenten sagen, der Roboter ist sehr realistisch. Während ihrer Arbeit mit Simroid werden die Übenden gefilmt. In Verbindung mit den vom Roboter aufgezeichneten Daten erfolgt schließlich eine Nachbesprechung und Analyse ihrer Ergebnisse. Die Erkenntnisse fließen wiederum in die Optimierung des Trainingsprogrammes ein.

Kommerzielle Veröffentlichung geplant
Die Universität verfolgt Pläne, ihre Erfindung kommerziell verfügbar zu machen. Dazu soll ein System implementiert werden, das den Forschern erlaubt, Simroid verschiedene Sprachen so beizubringen, dass er lebensgetreu auf spezifische Ansprachen reagiert. Aktuell beherrscht der elektronische Patient Japanisch und Englisch. Eine Roadmap für die Entwicklung zur Marktreife gibt es noch nicht.

Montag, 28. November 2011

Bakterien identifizieren


Bisher galt das Anlegen einer Bakterienkultur als einfachste Methode, um eine bakterielle Infektion nachzuweisen. Was aber tun, wenn in der Kultur keine Bakterien wachsen, der Patient jedoch ganz offensichtlich an einer bakteriellen Infektion leidet? Eine Genanalyse kann in diesen Fällen helfen, hat man an der Universität Zürich herausgefunden.
Schon manch ein Arzt sah sich mit folgender Situation konfrontiert: Der Patient weist Symptome einer bakteriellen Infektion auf, die angelegte Bakterienkultur ist jedoch negativ, das heisst, von der entnommenen Probe lassen sich keine krankmachenden Bakterien im Nährmedium vermehren. Was tun? Ohne den genauen Erreger zu kennen, verschreibt der Arzt ein Breitband-Antibiotikum in der Hoffnung, dieses wirke auch gegen das vermutete Bakterium. Oft geht dies gut, doch die Sache hat Nachteile.
Da der Arzt den genauen Erreger nicht kennt, wählt er unter Umständen nicht das genau passende Antibiotikum oder wendet es nicht genügend lange an, so dass der Patient nicht richtig gesund wird. Die Bakterienkultur, die bisher als beste Methode für den Nachweis einer bakteriellen Infektion galt, versagt offenbar in vielen Fällen. Seit einigen Jahren steht ein anderes Instrument zur Verfügung, um eine bakterielle Infektion zu diagnostizieren: die «16S rRNA Gen PCR Analyse».

Klinisch relevant
An der Universität Zürich, hat man die Tauglichkeit dieser Methode mit derjenigen der Bakterienkultur verglichen. Gleichzeitig hat man zeigen können, dass die 16S rRNA Gen PCR Analyse in den Fällen einer negativen Bakterienkultur zusätzliche Informationen über die Infektion des Patienten liefern kann. Die Resultate seiner Studie sind für die Arbeit in der Klinik ausserordentlich bedeutsam.

Sonntag, 27. November 2011

Medizinische Leistungen werden in Städten stärker beansprucht


Die hohe Dichte an medizinischer Versorgung in den Schweizer Städten führt manchmal zu einer unnötigen Inanspruchnahme, wie Berner Forschende herausgefunden haben. Sie haben die Kosten gleichwertiger ambulanter Leistungen in verschiedenen Regionen untersucht und dabei beträchtliche Stadt-Land-Unterschiede entdeckt.

Wo die dichteste medizinische Versorgung herrscht, wird sie auch am stärksten in Anspruch genommen: Dies ist in den urbanen Zentren der Schweiz der Fall. Dort herrscht auch die höchste Dichte an Spezialärzten, die entsprechend häufig konsultiert werden. Auf dem Land gibt es weniger medizinische Versorgung und mehr Haus- als Spezialärzte. Hier fallen denn auch geringere Behandlungskosten pro Kopf der Gesamtbevölkerung an.

Insgesamt variieren die regionalen Behandlungskosten pro Kopf bis auf das Vierfache. Dies hat ein internationales Forscherteam um Prof. André Busato vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern herausgefunden. Untersucht wurden die gesamten Daten der obligatorischen Grundversicherung aus ambulanten Arztpraxen der Jahre 2003 bis 2007. Die Studie wurde nun im «Journal of Health Services Research & Policy» publiziert.

Gleiche Leistung kostet nicht gleich viel

Die Gesundheitskosten in der Schweiz steigen weiterhin stark an – wie bereits in der untersuchten Zeitperiode von 2003 bis 2007. Dabei gibt es beträchtliche Stadt-Land-Unterschiede bei den durch die Grundversicherung der Krankenkassen gedeckten Leistungen: In ärmeren, ländlichen Gegenden wurden pro Kopf der Gesamtbevölkerung 1.6 mal weniger häufig ärztliche Leistungen beansprucht als in städtischen Ballungszentren mit hohem Einkommen.

Aber die Gesundheitskosten sind auf dem Land am stärksten gestiegen: Zwischen 2003 bis 2007 stiegen sie um bis zu 27 Prozent – im Vergleich zu 17 Prozent in den städtischen Gebieten. Mit anderen Worten: Die Stadtbewohner verursachen die höchsten Kosten, die Landbewohner bezahlen dafür. Unterschiede bestehen auch in der Kostenstruktur – in ländlichen Regionen mit den niedrigsten Gesamtkosten ist der Anteil der Kosten, der durch Hausärzte verursacht wird, am höchsten. In den urbanen Zentren mit den höchsten Gesamtkosten ist dieser Anteil am niedrigsten.

«Diese geografischen Muster stellen den gleichberechtigten Zugang zu Leistungen und die Effizienz der Versorgung in Frage», meint André Busato. «Es ist anzunehmen, dass ein leichter Zugang zu medizinischen Leistungen auch zu einer unangemessenen Inanspruchnahme führt.» Als Ursache der regionalen Unterschiede vermuten die Forschenden, dass der Wert medizinischer Leistungen regional ungleich bewertet wird – und zwar sowohl durch Ärzte als auch durch Patienten. Entsprechend drängen sich laut Busato Massnahmen auf, die den Wert medizinischer Leistungen im Sinne von höherer Lebensqualität und -erwartung für Patienten sichtbar machen, aber auch im Sinne eines zusätzlichen sozialen Nutzens. «Eine Möglichkeit, das Ausmass medizinisch nicht begründbarer Leistungen einzudämmen, sehen wir auch in einer etwas kritischeren Beurteilung des Überweisungsprozesses von Haus- zu Spezialärzten», sagt Busato.

Samstag, 26. November 2011

Digitale Abdrücke im Mund


Jetzt ist es möglich - Zahnabdruck beim Zahnarzt ohne Würgereiz! Die Zähne sind für den Zahnersatz, die Krone oder das Inlay beschliffen, doch nun kommt er, der Abdruck vom Zahnarzt. Die meisten Abformmassen bestehen aus einem gummiartigen Material und haben für den Patienten einen unangenehmen Geschmack, dazu kommt für die meisten Angstpatienten ein extrem starker Würgereiz, welcher den genauen Abdruck erheblich erschwert und in manchen Fällen fast unmöglich macht. CAI (Computer Aided Impressioning) Computergestützte Abformung heisst das neue Präzisionsverfahren in der Zahnarztpraxis.

Mit dem digitalen Abformsystem ist eine Innovation im Bereich Hard- und Software für die Zahnarztpraxis entwickelt worden. Die Geräte besteht aus einem Hochleistungsrechner, einem Touchscreen und einem Handstück und beinhalten Algorithmen zur Hochgeschwindigkeits-Bildverarbeitung und eine stabile Echtzeit-Modellierungssoftware.

Die Geräte produzieren kontinuierliche 3D-Videoaufnahmen (3D-in-Motion). Eine rechnerische Zusammensetzung von Bildern entfällt - eine wesentliche Voraussetzung für exakt passenden Zahnersatz. Mit einem Handstück nimmt nun der Zahnarzt den äßerst präzisen digitalen Abdruck. Das Handstück enthält ein hochkomplexes optisches System, bestehend aus mehreren Linsen, LEDs und CCD-Sensoren. Während des Scannens erfasst das System grosse Mengen von optischen Daten in Sekundenschnelle. Trotz dieser enormen Leistungsfähigkeit ist der Sensor sehr klein – und bleibt somit im Mund leicht manövrierbar.

Die nun gewonnen digitale Information erfasst 3D-Daten als Videosequenz und überführt sie in Echtzeit in ein Modell. Ein Hochgeschwindigkeitsscanner erfasst etwa zwanzig 3D-Datensätze pro Sekunde mit je 7.000 3D-Punkten pro Bild. Somit kann der Zahnarzt schnell und zuverlässig visuell beurteilen, ob bereits genügend Daten für die Abformung erfasst wurden.

Freitag, 25. November 2011

Allergien: Forscher weisen eine Schutzfunktion vor Krebs nach



Gute Nachrichten für die zahlreichen Allergiker in Europa: Ein britisch-amerikanisches Forscherteam hat jetzt in dem Fachmagazin „Journal oft the National Cancer Instiute“ nachgewiesen, dass Allergiker ein geringeres Hirntumor-Risiko haben. Grund hierfür sei das vermehrte Aufkommen eines speziellen Antikörpers im Blut von Allergikern, das Immunglobulin E (IgE).

IgE-Antikörper sind verantwortlich für die Entstehung von Allergien. Binden sie ein Allergen, werden allergieauslösende Stoffe ausgeschüttet. Weitere Studien sollen nun den Zusammenhang zwischen einer Allergie und einem Hirntumor-Risiko in Verbindung mit dem IgE-Antikörper genauer erforschen.

Allergiker haben durch die Evolution bevorzugt ein kräftigeres Immunsystem, das sich im Falle der Allergie leider gegen harmlose Substanzen richtet. Gleichzeitig bietet es aber einen besseren Schutz vor schweren Infektionskrankheiten und Krebs, was durch diese neue Studie nun auch für Hirntumore bewiesen ist.

Vor kurzem hatte bereits ein ECARF-Forscherteam gemeinsam mit internationalen Forschern der Harvard University nachgewiesen, dass die für die Symptome bei Asthma, Heuschnupfen, Neurodermitis und allergischem Schock verantwortlichen Mastzellen eine wichtige gesundheitserhaltende Funktion wahrnehmen. Mastzellen werden genau dann lebensnotwendig, wenn sich der Organismus mit gefährlichen Bakterien auseinandersetzen muss, wie beispielsweise bei einer Blutvergiftung.

Bessere Behandlungsmöglichkeiten für Allergien werden wir nur finden, wenn wir weiterhin und verstärkt in die Erforschung von Allergien investieren. Nur dann wird es auch irgendwann möglich sein, die gesundheitserhaltenden und krankheitsvermeidenden Eigenschaften von Allergiezellen und –stoffen medizinisch nutzbar zu machen.

Weiterführende Informationen zum Thema Lebensqualität trotz Allergie: www.ecarf.org

Donnerstag, 24. November 2011

Kandidose (Soor)


Eine Kandidose ist eine Sammelbezeichnung für Infektionskrankheiten durch Pilze der Gattung Candida, wobei Candida albicans am häufigsten anzutreffen ist, und wird auch als Candidosis, Candidiasis, Candidamycosis, Kandidamykose oder – wenn nur Haut und Schleimhäute betroffen sind – Soor (veraltet auch als Moniliasis) bezeichnet.
Infektiöse Pilzorganismen (Hefepilze/Candida, Dermatophyten, Schimmelpilze) sind in der Regel nicht dazu in der Lage, die Abwehrmechanismen der menschlichen Haut und Schleimhaut sowie der Immunabwehr völlig zu überwinden. Sie kommen beim Gesunden nur in Form von oberflächlichen Haut- und Schleimhautbesiedlungen vor (vgl. Mykose). Bestimmte Candida-Arten leben auch im Rachen, Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm der meisten Menschen als harmlose Saprophyten; sie sind bei etwa 70 % aller gesunden Probanden nachgewiesen worden. Bei angeborener oder erworbener Immunschwäche (Krebs, AIDS, Sepsis, Zytostatika usw.) können jedoch sowohl diese körpereigenen als auch die überall in unserer Umwelt vorhandenen Pilze auch innere Organe befallen und schwere Erkrankungen auslösen, beispielsweise Lungenentzündung oder Systemmykosen (Infektion des gesamten Körpers). Candida-Arten sind die häufigsten Erreger solcher schwerwiegenden Pilzerkrankungen. Neben Candida albicans kommen auch Candida tropicalis, Candida parapsilosis, Candida guilliermondi, Candida dubliniensis und Candida glabrata vor. Außerdem kommt es nicht selten zu Pilzinfektionen von Haut und/oder Schleimhäuten, wenn das Immunsystem z. B. vorübergehend beeinträchtigt ist, etwa bei der Anwendung bestimmter Arzneimittel wie Antibiotika oder Cortison-haltigen Präparaten.
Erkrankungen durch Candida albicans
Candida albicans hat die Fähigkeit, sowohl in Hefe- als auch in Hyphenform zu wachsen, was ihr die Invasion von vorgeschädigter Haut ermöglicht. Candida kann auch gewebslösende Enzyme wie Proteasen und Phospholipasen ausscheiden.
Einfache Candidamykosen sind deshalb alltäglich; sie werden durch verschiedene Faktoren begünstigt: Kontrazeptiva und andere Hormonpräparate, sowie Schwangerschaften vermindern das saure Scheidenmilieu; Antibiotika schädigen die konkurrierende Bakterienflora, Glukokortikoide und Zytostatika hemmen das Immunsystem. Kosmetikfehler können den Säureschutzmantel der Haut stören.
Infektionsorte sind die Mundhöhle (genannt Soor oder Stomatitis candidomycetica), die Mundschleimhaut unter Zahnprothesen, die Genitalschleimhaut, Bindehäute, feuchte Hautfalten und Nagelfalze. Auf der Haut erkennt man eine starke Rötung mit Juckreiz. Auf den geröteten Schleimhäuten erscheint ein weisslicher, abwischbarer Belag.
Organkandidosen und generalisierte Infektionen bei Menschen mit stark geschwächter Abwehrlage können Lungen, Herz, Magen und Darm, Leber, Milz und Zentralnervensystem betreffen. Auf Intensivstationen beträgt die Prävalenz etwa 14 % aller Patienten. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen, alte Menschen häufiger als junge. Für HIV-Infizierte ist die Erkrankung typisch. Den ganzen Organismus betreffende (systemische) Kandidosen enden in etwa 70 % der Fälle tödlich. Gefürchtet ist die Candida-Sepsis, bei der die Erreger in großer Zahl im Blut zu finden sind.

Diagnose
Die Diagnose einer oberflächlichen Candidiasis wird problemlos mikroskopisch aus dem Abstrich gestellt. Bildgebende Verfahren wie Magenspiegelung, Ultraschall, Röntgen und CT zeigen das Vorhandensein einer Infektion innerer Organe an. Systemische Infektionen mit Candida sind dann nur aus Blut-, Liquor- und Urinkulturen nachzuweisen. Falsch positive und – gerade bei der Sepsis – auch falsch negative Befunde sind nicht selten. Die Aussagekraft von Antikörpernachweisen im Venenblut ist umstritten, da Antikörper lange nach einer Infektion erhalten bleiben.

Behandlung
Eine korrekte Diagnose setzt den Nachweis der Pilze im Nativpräparat und eine Anzüchtung in der Kultur voraus. Wird allein der klinische Eindruck herangezogen, so gelangt man zu zweifelhaften Therapieversuchen, die in der Regel unbefriedigend enden.
Zunächst werden empfänglich machende (disponierende) Faktoren soweit möglich beseitigt. Candida der Schleimhäute und Haut spricht gut auf eine örtliche Behandlung mit Antimykotika (wie Econazol, Nystatin, Amphotericin B oder Natamycin), desinfizierenden Farbstoffen und speziellen Reinigungsmitteln an. Die Haut wird möglichst trocken gehalten. Für den Organbefall stehen ebenfalls wirksame Medikamente zur Verfügung, welche intravenös verabreicht werden. In wenigen Fällen wurde eine Resistenz gegen bestimmte Antimykotika festgestellt.

Mittwoch, 23. November 2011

Klinikhygiene


Als Zahnärzte haben wir eine besonders grosse Verantwortung zur Einhaltung eines sehr hohen Hygienestandards. Bei allen Patienten haben wir Speichelkontakt und oft besteht auch Blutkontakt. Strengste Hygienemassnahmen mit laufender Protokollierung aller Sterilisationszyklen, laufende Schulung der Mitarbeitenden und die freiwillige Zusammenarbeit mit einem Hygienelabor, welches unsere Hygienemassnahmen immer wieder unangemeldet überprüft, stellen sicher, dass Patienten und Mitarbeitenden in der FRENKENKLINIK® nichts passieren kann.

Dienstag, 22. November 2011

Mundtrockenheit


Die Mundtrockenheit ist eine häufige Nebenwirkung verschiedener Arzneimittel, wie Anticholinergika, Atropin bzw. Hyoscyamin, Diuretika oder Psychopharmaka. Ursachen können auch Krankheitsbilder wie Sialadenitis, Sjögren-Syndrom/Sicca-Syndrom oder Heerfordt-Syndrom sein. Außerdem können die Entfernung von Speicheldrüsen, eine Strahlentherapie, fieberhafte Allgemeinerkrankungen oder auch die Einnahme von Tetrahydrocannabinol Ursache der Mundtrockenheit sein.

Symptomatische Therapie erfolgt durch Speichelersatzprodukte (benetzendes Gel, Aerosol, Mundwasser, Kaumittel).Ihr Zahnarzt kann die Ursachen analysieren und findet auch Lösungen für Ihr Problem.

Montag, 21. November 2011

Zahnabszess

Ein Abszess ist eine Eiter-Ansammlung in einer nicht vorgeformten Körperhöhle. Ein Abszess ist, im Gegensatz zu Phlegmonen, immer von einer Membran (Hülle) umgeben. Das Zerschneiden (Inzision) dieser Membran ist immer der erste Schritt bei einer Abszessbehandlung.

Ein Abszess wird durch Eiterbakterien, verursacht und ist immer durch eine Abszessmembran von der Umgebung abgegrenzt. Die von der Membran eingeschlossene Eiteransammlung ist, im Gegensatz zu Schwellungen nach Zahnextraktionen, von fluktuierender Konsistenz.

Die häufigsten Ursachen für Abszesse sind:
  • Apikale Granulome (Entzündungen an der Wurzelspitze)
  • infizierte Zahnfleischtaschen
  • Apikales Granulom
Ein apikales Granulom wird durch devitale (abgestorbenen) Zähne verursacht. Bei verminderter Abwehrlage des Körpers können Granulome zu Abszessen führen. Vereinzelt kann sich der verflüssigte Inhalt eines Granuloms auch einen Kanal durch den Kieferknochen und die Mundschleimhaut bahnen. Man spricht dann von einer Fistel.
 
Infizierte Zahnfleischtaschen
Infizierte Zahnfleischtaschen werden im Volksmund oft Zahnvereiterungen genannt und stehen im Zusammenhang mit Parodontitis. Ursache sind die Eiter produzierenden Bakterien in der Tiefe der Zahnfleischtaschen. Bei einer Abszessbildung die im Zusammenhang mit einer Parodontitis entsteht, spricht man von einem Parodontalabszess.

Behandlung
Eine Abszessbehandlung besteht immer aus einer chirurgischen Eröffnung (Inzision) des Abszesses. Der Eiter muss abfliessen können. In einem zweiten Schritt erfolgt die Ursachenbeseitigung. Wenn zum Beispiel ein devitaler (abgestorbener) Zahn die Ursache für den Abszess ist, so erfolgt eine Wurzelbehandlung.
 
Antibiotika
Antibiotika können während der Abszessbildung, wenn sich noch keine Abszessmembran gebildet hat, nützlich sein. Ihre Wirkung darf jedoch nicht überschätzt werden. Abszesse sind aber keinesfalls nur mit Hilfe von Antibiotika therapierbar.
 

Sonntag, 20. November 2011

Angstpatienten und Narkosebehandlungen


Viele Menschen vermeiden aus Angst den Zahnarztbesuch oder werden sogar auf Grund einer ausgeprägten Zahnarztphobie von einem Besuch beim Zahnarzt abgehalten. In den meisten Fällen steht die Angst vor Schmerz dabei im Zentrum der Angst. Oft sind es auch die bei der Zahnbehandlung zum Einsatz kommenden Geräte, die die Angst auslösen. Viele ertragen beispielsweise die Geräusche nicht, die Bohrer und andere Instrumente im Betrieb verursachen. Manche Menschen scheuen den Zahnarztbesuch auch, weil die normalerweise bei der Lokalanästhesie angewandten Mittel bei ihnen nicht wirken oder sie mit einer Unverträglichkeit auf sie reagieren.

Menschen mit Zahnarztangst oder Zahnarztphobie vermeiden den Zahnarztbesuch nicht selten so konsequent, dass die durch die mangelnde Behandlung entstehenden Schmerzen viel stärker sind als jene, die bei der Behandlung zu befürchten wären. Zudem ist eine jahrelange Vernachlässigung des notwendigen Zahnarztbesuches nicht nur sehr schmerzhaft. Sie kann auch gefährlich werden, beispielsweise wenn es zu schweren Entzündungen im Mundraum kommt. Und so führt auf Dauer im Grunde kein Weg an einer zahnärztlichen Behandlung vorbei.

Auch bei sehr kleinen Kindern, ängstlichen Kindern oder/und Kindern, die eine sehr aufwändige und zeitintensive Behandlung benötigen, kann die Behandlung unter Vollnarkose vorgenommen werden. Am Besten wird dies alles in der ersten Begegnung mit dem Zahnarzt/ärztin besprochen.

Samstag, 19. November 2011

Individueller Sportler Mundschutz


Sind Sie und Ihr Kind auch begeisterte Skateboard- oder Mountainbikefahrer?

Vernünftigerweise ist es mittlerweile fast selbstverständlich geworden, gefährdete Körperteile, wie Kopf, Ellenbogen und Knie mit einem Schutz zu versehen. Die Gefahr für die Zähne wird dabei oft übersehen. Studien zeigen, daß jeder Dritte im Laufe seines Lebens eine vermeidbare Zahnschädigung durch einen Sport- bzw. Spielunfall erleidet. Diese durch einen Unfall verursachten Zahnverletzungen können durch das Tragen eines individuellen Sport-Mundschutzes deutlich reduziert werden.

In anderen Sportarten, wie z.B. Hockey, Eishockey oder Boxen hat sich der Zahnschutz bereits bewährt. Als Eltern oder Betreuer sollten Sie dafür sorgen, dass Ihre Kids bei Sport und Spiel optimal geschützt sind. Aber auch Erwachsene, die sich in einer Sportart betätigen, die ein Risiko für Schlagverletzungen oder mögliche Stürze darstellt, sollten auf die Vorteile, die ein solcher Mundschutz bieten kann nicht verzichten. Er stellt ein sicheres Mittel dar, um ärgerliche Verletzungen und Frakturen der Zähne zu verhindern.

Der individuell beim Zahnarzt angefertigte Mundschutz passt extakt auf die Zahnreihe, bewegt sich nicht und erlaubt freies Atmen und nach kurzer Gewöhnung normales Sprechen. Er ist von dem her nicht mit den vorgefertigten Exemplaren vergleichbar, die man im Versandhandel bestellen kann. Der individuell angefertigte Mundschutz bietet einen höheren Tragekomfort und einen wesentlich grösseren Schutz der empfindlichen Zähne.

Wie geht man dabei vor?

Bei einem Besuch in der FRENKENKLINIK beraten wir Sie erst einmal gerne persönlich und ausführlich!
  • welcher Mundschutztyp für Sie der Richtige ist?
  • für welches Alter welcher safe-T Mundschutztyp von uns empfohlen wird?
  • wie lange die Herstellung dauert?
  • welche Farben zur Auswahl stehen?
  • welche Kosten für Sie entstehen?
  • ob es Mannschaftsrabatte gibt?
  • Wir nehmen einen Abdruck des Ober- und Unterkiefers.
  • Nach Ihren Angaben fertigen wir für Sie Ihren Mundschutz (auf Wunsch auch in Ihren Lieblingsfarben)
  • Innerhalb einer Woche, nach Abdrucknahme senden wir Ihnen Ihren Mundschutz in optimaler Passform zurück.
... damit Sie Ihren Sport in Zukunft mit einem sicheren Gefühl ausüben können!

Freitag, 18. November 2011

Glitzersteine glitzern nicht nur am Weihnachtsbaum


Kleine Glitzersteinchen können dem Lächeln einen besonderen Glanz verleihen. Die Diamanten oder Brillant-Imitate werden mithilfe eines Spezialklebers auf den Zähnen befestigt und können mehrere Jahre funkeln.

Bevor der Schmuck allerdings angebracht wird, muss untersucht werden, ob der Zahn gesund und frei von Karies ist. Die Glitzersteinchen können an nahezu jedem Zahn angebracht werden. Nur auf Kronen halten sie schlecht. Allerdings sollte der Zahnarzt vorher gefragt werden, ob das Accessoire am ausgesuchten Platz stören könnte. Ansonsten beeinträchtigt es unter Umständen die Kaufunktion oder die Mundschleimhaut. Damit der Schmuck lange hält, muss die Zahnoberfläche vor dem kleinen Eingriff mit einer Säure vorbereitet werden. Das kann man unmöglich selbst erledigen. Lange Haltbarkeit setzt also fachgerechtes Vorgehen voraus.

In der FRENKENKLINIK wird dies von unseren kompetenten Hygienikerinnen für SFR 50 gemacht. Im Hinblick auf Weihnachten gibt es dafür auch Geschenkgutscheine.

Donnerstag, 17. November 2011

Knochenaufbau


Wenn nicht genügend Knochen für die sichere Verankerung eines genügend großen bzw. langen Implantats zur Verfügung steht, muss ein sogenannter Kieferknochenaufbau (Augmentation) erfolgen. Dieser Begriff fasst die verschiedensten Verfahren, die sich in Aufwand bzw. Schwierigkeit sowie Kosten stark unterscheiden zusammen.

Zunächst einmal muss man unterscheiden, ob ein Knochenaufbau aufgrund fehlender Knochenhöhe (vertikal) oder mangelnder Knochenbreite (sagittal, transversal) notwendig ist. Die knöcherne Rekonstruktion der Breite gilt dabei als weit weniger problematisch als die Gewinnung an Knochenhöhe.

Man unterscheidet die folgenden Verfahren
  • Knochenanlagerung mit Knochenmehl bzw. Knochenersatzmaterial: Bei geringem Knochenmangel in der Breite kann der für den Kieferknochenaufbau notwendige Knochen während der Operation gewonnen werden (Knochenmehl, das beim Bohrvorgang in speziellen Filtern aufgefangen wird). Auch kann hierfür Knochenersatzmaterial verwendet oder die Anlagerungsmenge durch Vermischen von Knochen und Ersatzmaterial gestreckt werden. Dieser Augmentationsbereich wird oft mit einer Art Folie (Membran) so geschützt, dass eine ungestörte Einheilung des Knochens erfolgen kann. Mittlerweile werden hierfür meist Membranen verwendet, die vom Körper vollständig abgebaut werden. Eine Entfernung ist dann nicht mehr notwendig.
  • Knochenspreizung (Bone Spreading): Bei zu schmalem Kiefer ist es möglich, den Kieferknochen durch Knochenspreizung für eine Implantateinbringung vorzubereiten. Bei einer bewährten Technik wird der schmale Knochen mit Hilfe spezieller Meissel, feiner Sägen oder Fräsen in ein lippenseitiges und ein zungeseitiges Blatt gespalten, dann die Implantate in den enstandenen Spalt eingebracht, und die restlichen Hohlräume mit Knochen- oder Knochenersatzpartikeln gefüllt.
  • Ein anderes Verfahren nutzt spreizende, nicht abtragende Bohrer in aufsteigender Größe, um Raum für die Implantate auch im schmalen Knochen zu schaffen.
  • Knochen-Spaltung (Bone Splitting): Wenn der Knochen derart schmal ist, dass eine Spreizung nicht mehr möglich ist, kann ein Bone-Splitting, quasi als Maximalvariante der Knochenspreizung Erfolg bringen werden. Dabei wird der zu schmale Knochen in einen inneres und äußeres (lippenseitiges und zungebseitiges) Blatt  gespalten, um Platz für die einzubringenden Implantate zu schaffen. Diese Trennung muss sehr vorsichtige erfolgen, ein weiteres Aufdehnen (Knochenspreizung) ist in der Regel nötig, um die Implantate dazwischen einbringen zu können. Die zwischen den Implantaten übrig bleibenden Freiräume werden mit gewonnenen Knochenpartikeln oder Knochenersatzmaterial aufgefüllt und mit einer Membran für die Heilung geschützt. Wegen der meist geringen Primärstabilität sollte die Belastung der Implantate erst nach einigen Monaten erfolgen.
  • Knochenblock-Transplantation: Für den Knochenaufbau eines deutlich zu schmalen oder zu niedrigen Kieferabschnitts kann ein größeres Knochenstück von anderer Stelle entnommen und dann mit Hilfe von kleinen Schrauben am Zielort fixiert werden. Ein solcher Knochenblock (oder Knochenspan) muss in der Regel erst einige Monate einheilen, bevor er durch Implantate sicher belastet werden kann. Für kleinere Knochenblöcke eignet sich der aufsteigende Unterkieferast als Entnahmestelle. Bei größeren Aufbaumaßnahmen wird eine Knochenentnahme aus dem Beckenkamm notwendig. Diese Zweiteingriffe sind in der Regel gefahrlos, können aber durchaus mit postoperativen Schmerzen und Schwellungen einhergehen. Auch hier ist es üblich, den Knochen mit einer Membran für die Einheilphase zu schützen.

Mittwoch, 16. November 2011

Empfindliche Zahnhälse


Unsere Zähne sind von einer dicken Schmelzschicht umgeben. Sie wirkt wie ein natürlicher Schutzmantel. Der Teil der Zähne, der im Zahnfleisch steckt, besitzt keinen Schmelz, schließlich schützt dort das umgebende Gewebe. Zieht sich das Fleisch aber zurück, liegen die empfindlichen Stellen bloß.

Entzündungen lassen das Zahnfleisch schrumpfen
 
Essen wir dann Kaltes, Heißes, Süßes oder Saures, fährt uns ein stechender Schmerz durch den Mund. Denn der frei liegende Zahnhals ist von kleinsten Röhren durchzogen. Durch diese Gänge gelangen kalte Getränke, heiße Suppen oder im Speichel aufgelöste Süßigkeiten an den Nerv im Inneren des Zahns. Er wandelt solche starken Reize in Schmerzimpulse um und leitet sie anschließend an unser Gehirn weiter: Deshalb tut es uns weh.
Das Gewebe, in dem die Zähne sitzen, kann sich zurückziehen. Meist schrumpft das Fleisch, weil es längere Zeit entzündet ist. Das kann leicht passieren, wenn Sie Ihre Zähne oder die Zwischenräume nicht ausreichend putzen. Dann lagern sich am Zahnsaum Bakterien und Nahrungsreste ab: Diese ungesunde Mischung sieht man als hellen Belag. Entfernen Sie den Zahnbelag nicht, nisten sich die Mikroben mit der Zeit auch in dem Spalt zwischen dem Zahnfleisch und dem Zahn ein. Als Folge davon entzündet sich das rosafarbene Gewebe, es wird dunkelrot und schwillt an. Weil es dicker wird, löst es sich vom Zahnhals ab. Die Bakterien rutschen nach, das Zahnfleisch entzündet sich noch mehr und zieht sich noch weiter zurück. Irgendwann liegen die Zahnhälse frei: Nun haben Sie eine Parodontitis.

Heftiges Schrubben schadet dem Gebiss
 
Wenn Sie gegen die Paradontitis nichts unternehmen, schreitet der Prozess fort. Schlimm dabei ist, dass mit der Zeit auch der Kieferknochen sowie die Haltefasern des Zahns schrumpfen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt findet der Zahn keinen Halt mehr, er wackelt und fällt schließlich aus.
Stehen Ihre Zähne schief und kommen Sie deshalb mit der Zahnbürste und der Zahnseide nicht an jede Stelle des Zahnsaums, müssen Sie dort mit zurückgehendem Zahnfleisch rechnen. Zahnhälse können aber auch aus anderen Gründen freiliegen, beispielsweise weil Sie falsch putzen: Wer heftig hin- und herschrubbt, vielleicht auch noch waagerecht, schadet seinem Gebiss.

Um frei liegende Zahnhälse zu vermeiden, sollten Sie Ihr Gebiss nach allen Regeln der Kunst reinigen:
  • Bewegen Sie die Bürste kreisend über die Zähne.
  • Versuchen Sie, die Bürste in einem Winkel von 45 Grad zu halten, damit die Borsten nicht in die Zahnfleischtaschen hinein geraten.
  • Drücken Sie nicht zu kräftig: Die Kraft sollte 100 bis 150 Gramm nicht übersteigen. Wie viel Druck das ist, können Sie an einer Briefwaage prüfen.
  • Bürsten Sie von rot (Zahnfleisch) nach weiß (Zahn). Dann geraten die Borsten nicht unter den Zahnfleischsaum.
  • Benutzen Sie nur weiche Zahnbürsten, damit Sie weder das Zahnfleisch verletzen noch den Schmelz herunterschrubben.
  • Benutzen Sie eine Zahnbürste nicht länger als zwei bis drei Monate. Denn alte, aufgefaserte oder abstehende Borsten können das Zahnfleisch verletzen.
  • Wechseln Sie Ihre Bürste aus, wenn Sie erkältet waren: So entledigen Sie sich der Viren, die noch an den Borsten haften könnten.
 
Lack, Gelee und Kunststoff schützen
Für schmerzempfindliche Zähne gibt es zum Beispiel Produkte mit Kaliumnitrat. Diese Substanz soll in den Zahn eindringen und sich schützend um den Zahnnerv legen. Ob das stimmt, ist noch unklar. Studien dazu belegen diesen Prozess nicht. So genannte remineralisierende Dentalgels wirken ebenfalls bei überempfindlichen Zähnen. Das Gel wird einmal wöchentlich nach dem Zähneputzen aufgetragen.
Der Zahnhals ist besonders anfällig für Karies. Deshalb trägt der Zahnarzt manchmal Fluoridlack auf. Dessen Wirkung hält allerdings nicht lange an. Länger haften spezielle Kunststoffe: So genannte Dentin-Kleber verschließen die winzigen Röhren im Zahnhals, so dass weder Wärme noch Kälte den innen liegenden Nerv erreichen können.
 

Dienstag, 15. November 2011

Budgetlinie


Die Belastung, welche Zahnarztrechnungen für eine Durchschnittsfamilie darstellen, ist uns bewusst. Grösster Kostentreiber in der Medizin ist die medizinische Entwicklung. Neue Medikamente, neue Tests, neue Methoden, hohe Hygienestandards und modernste Geräte helfen uns, diese Entwicklung zu nutzen. Dies hat jedoch auch alles seinen Preis. Zahnmedizinische Versorgung kann nicht automatisiert werden. Am Schluss ist es immer noch eine hochpräzise Handarbeit. Je höher die Präzision dieser Handarbeit ist, desto besser sind auch die Versorgungen. Mit modernsten Technologien, preiswerteren Materialien und unkonventionellen Denkansätzen haben wir dennoch Lösungen für schmale Budgets gefunden.

So haben wir eine Budgetlinie entwickelt, in welcher wir bezahlbare Lösungen anbieten mit Kosteneinsparungen von 30 bis 70 Prozent. Vereinfachungen bedeuten jedoch auch immer Kompromisse, über welche Sie unsere Zahnärzte gerne informieren. Trotzdem kann es manchen Patienten helfen, ein zahnärztliches Problem heute zu beheben, statt später mit hohen Kosten oder Zahnlosigkeit konfrontiert zu sein.

Bei medizinischen Leistungen gibt es in der Regel keine Garantie. Die FRENKENKLINIK® ist hier eine Ausnahme und bietet für viele Arbeiten, die in der FRENKENKLINIK® ausgeführt worden sind, Garantieleistungen. Voraussetzung ist, dass unsere Hygieneempfehlungen umgesetzt werden und die von uns empfohlenen Intervalle für Kontrolle und Zahnreinigung in der FRENKENKLINIK® eingehalten werden.

Montag, 14. November 2011

Kieferzysten


Kieferzysten sind Zysten, die sich in dem Kieferknochen selbst oder in dem umliegendem Weichteilgewebe (Muskeln, Bindegewebe) befinden. Die meisten Betroffenen haben keine Beschwerden und erfahren erst von ihren Kieferzysten als Zufallsbefund bei einem Röntgenbild.

Eine Zyste kann man sich als Hohlraum in einem Knochen oder einem anderen Gewebe vorstellen, der normalerweise dort nicht vorhanden sein sollte. Sie wird durch eine Zystenwand, einer Kapsel oder einer dünnen Weichteilhülle von dem umliegenden Gewebe abgetrennt und hat meist einen flüssigen oder breiig-zähflüssigen Inhalt. Dieser Inhalt wird oft von Zellen, die sich in der Zystenwand befinden, produziert. Durch die ständige Produktion von Zystenflüssigkeit und dem fehlendem Abfluss wächst die Zyste und übt Druck auf das benachbarte Gewebe aus. Man unterscheidet echte Zysten von Pseudozysten.
Echte Zysten besitzen an der inneren Zystenwand eine Schicht aus Epithelzellen (eine spezielle Zellart, die auch an den Oberflächen des Körpers zu finden ist, wie z.B. an der Haut, an den Schleimhäuten, im Darm). Pseudozysten haben keine Epithelschicht sondern werden, wenn überhaupt, nur durch eine Kapsel aus Bindegewebe abgegrenzt. Kieferzysten sind im Normalfall gutartig, wachsen nur langsam, verdrängen aber das umliegende Gewebe und können so zu Beschwerden führen. Im Oberkiefer sind sie häufiger zu finden als im Unterkiefer. Kieferzysten treten gehäuft im mittleren Lebensalter auf (20 – 50 Lebensjahr), Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Ursachen von Kieferzysten
Eine Kieferzyste kann sich aus verschieden Geweben entwickeln. Oft hat die Person schon eine genetische Veranlagung zur Ausbildung von Kieferzysten. In den meisten Fällen nimmt sie aus Zahngewebe selbst ihren Ursprung und wird dann als odontogene Zyste bezeichnet. Es gibt aber auch Zysten die aus dem umliegendem Gewebe entstehen und folglich nicht-odontogene Zysten sind.

Therapie
Jede Zyste sollte vom Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen entfernt werden, selbst wenn sie bisher keine Beschwerden bereitet hat. Durch die Komplikationen, die ohne Therapie auftreten können und die immer vorhandene Gefahr, dass vielleicht doch ein bösartiger Tumor dahinter steckt, ist fast immer eine Indikation zur Therapie gegeben.
Als Therapie kommen nur operative Maßnahmen, die allerdings oft unter örtlicher Betäubung gemacht werden, zum Einsatz. Dabei kommt entweder die komplette Entfernung der Zyste (Zystektomie) oder nur das Einschneiden der Zyste (Zystostomie) in Betracht. Eine Zystektomie kann bei kleineren Zysten (unter 2 cm) angewendet werden, wenn ihre Lage es erlaubt. Nach der Entfernung kann bei größeren Defekten im Knochen der Hohlraum mit Knochenersatzmaterial ausgefüllt werden, welches sich mit der Zeit auflöst und durch körpereigenen Knochen ersetzt wird. Zur Entzündungsvorbeugung wird noch ein antibiotisches Puder in den Hohlraum gegeben. Dadurch, dass nach der Entfernung der Zyste erstmal ein Hohlraum im Knochen vorhanden ist, darf der umgebene Knochen nicht zu dünn sein, da sonst die Gefahr eines Bruchs zu groß wäre. Es sollte auch keine Zahnwurzel (eines lebenden Zahns) direkt mit der Zyste in Verbindung stehen, da dieser absterben könnte.
In diesen Fällen und bei größeren Zysten wählt man eher die Methode der Zystostomie:Bei dieser wird durch Einschneiden der Zyste, ein künstlicher Abfluss für die Zystenflüssigkeit geschaffen. Die Flüssigkeit kann nach außen ablaufen, in der Zyste sinkt der Druck. Dadurch wächst die Zyste nicht weiter und schrumpft sogar mit der Zeit. Im besten Falle heilt sie so ganz aus. Ein Vorteil ist, dass der Eingriff im Vergleich zu Zystektomie relativ klein ist und sich so die Schmerzen und die Schwellung im Gesicht nach der OP in Grenzen halten.Ein Nachteil ist, dass relativ lange ein Antibiotikum gegeben werden muss, damit durch die Öffnung keine Bakterien in den Zystenrest einwandern und eine Entzündung verursachen. Das ist die Methode der Wahl bei großen Zysten, bei entzündeten Zysten oder wenn die Lage der Zyste eine komplette Entfernung nicht erlaubt. Wie bei jeder OP können natürlich Komplikationen wie Nachtblutungen, verstärkte Schwellung des Gesichts oder des Mundes, Entzündungen oder Verletzungen am Nachbargewebe auftreten.

Sonntag, 13. November 2011

Digitaler Volumentomograph (DVT)


Seit dem vergangenen Jahr ist in der FRENKENKLINIK ein Digitaler Volumentomograph (DVT) im Einsatz. Ähnlich wie bei der Computertomographie das DVT die Erzeugung von Schnittbildern. Bei der DVT rotiert eine Röntgenröhre und ein gegenüberliegender Bildsensor um einen liegenden, sitzenden oder stehenden Patienten.

Die um 180-360 Grad rotierende Röntgenröhre sendet einen kegelförmigen, meist gepulsten Röntgenstrahl (oder auch Röntgenblitz) aus. Die Röntgenstrahlung durchstrahlt das Untersuchungsgebiet und wird für die Bilderzeugung über einen Flatpanel-Detektor oder einen Bildverstärker als abgeschwächtes Grauwerte-Röntgenbild gemessen. Dabei wird während des Umlaufs der Röntgenröhre eine große Serie von zweidimensionalen Einzelbildern aufgenommen. Mit einer mathematischen Verrechnung der kreisförmig-umlaufenden Bilderserie durch einen PC wird ein Grauwert-Koordinatenbild in den drei Raumebenen erzeugt. Dieses dreidimensionale Koordinatenmodell entspricht einer Volumengrafik, die sich aus einzelnen Voxeln zusammensetzt. Aus diesem Volumen können Schnittbilder (Tomogramme) in allen Raumebenen sowie 3D-Ansichten von Körperregionen generiert werden. Durch die für die Bildgebung entstehenden Umlaufzeiten von bis zu 30 Sekunden entstehen manchmal Verwacklungsunschärfen ("Artefakte"), die die Qualität der Bildgebung stören können. Metallische Objekte können ebenfalls unerwünschte Bildstörungen erzeugen.

Vergleich mit anderen radiologischen Bildgebungsverfahren
Ein DVT erzeugt zur Berechnung dreidimensionaler Strukturen zweidimensionale Bilder als Datensatz, während die Bildgebung eines Computertomographen ursprünglich auf einer eindimensionalen Detektion auf einen einzeiligen Detektor beruhte.Der Unterschied verwischt jedoch heute zunehmend, da aktuelle Computertomographen bis zu (2x) 320 Zeilen aufweisen und damit ebenfalls mit einer zweidimensionalen Projektion, also mit einem Kegelstrahl und nicht mehr mit einem Fächerstrahl arbeiten.
Bezüglich der Strahlenexposition liegt die DVT mit effektiven Dosen zwischen 0,1 mSv und 0,6 mSv bei der Mehrheit der Geräte im Bereich der eines modernen Spiral-CTs. Allerdings ist mittels eines DVTs zur Zeit keine Bildgebung unterhalb des Kopfes möglich, so dass die DVT auf die Anwendung in der Zahnmedizin, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (Nasennebenhöhlen, Mittelohr und Kiefergelenk) beschränkt ist. Hier ergibt sich aber ein breites Spektrum für die Anwendung der DVT.
Nach der geltenden Röntgenverordnung ist in der Schweiz der Betrieb eines derartigen Gerätes (im Gegensatz zu einem CT) in einer Zahnarztpraxis durch den Zahnarzt erlaubt, wenn dieser eine entsprechend erweiterte Fachkunde nach Röntgenverordnung und Fachkunderichtlinie hat. Gleiches gilt für Hals-Nasen-Ohrenärzte.

EinsatzgebieteDie DVT wurde in der Zahnheilkunde vornehmlich zur Planung von Operationen und dem Setzen von Implantaten verwendet. Mittlerweile wird sie auch in der Traumatologie, Oral- bzw. Kieferchirurgie, Endodontie (Wurzelbehandlungen), Kiefergelenksbehandlung und Parodontologie (Zahnfleischbehandlung) eingesetzt. So können z. B. die genauen Lagebeziehungen von kompliziert retinierten (Weisheits-)Zähnen, etwa zum Canalis mandibulae oder zur Kieferhöhle, genau bestimmt werden. In der zahnärzlichen Chirurgie wird die DVT vorwiegend zur Diagnostik von knöchernen, dento-maxillo-facialen Strukturen eingesetzt. Mögliche Indikationen sind Alveolarfortsatzfrakturen und knöcherne pathologische Veränderungen wie z.B. odontogene Tumoren und größere periapikale Läsionen.

Samstag, 12. November 2011

Beitrag 139 aus der FRENKENKLINIK: Mundkrebs: Anzeichen und Symptome


Was ist Mundkrebs?
Als Mundkrebs bezeichnet man Krebs, der sich an den Lippen (meist an der Unterlippe), im Mundinnenraum, im hinteren Rachenraum, an den Rachenmandeln oder an den Speicheldrüsen entwickelt. Er ist bei Männern häufiger als bei Frauen und tritt in der Regel erst nach dem 40. Lebensjahr auf. Rauchen in Verbindung mit starkem Alkoholkonsum ist der wichtigste Risikofaktor.
Wird er nicht frühzeitig erkannt, muss Mundkrebs operiert oder mit einer Strahlen- und/oder Chemotherapie behandelt werden. Er kann auch tödlich sein. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei etwa 50%. Einer der Gründe für diese schlechte Prognose ist, dass Frühsymptome oft nicht rechtzeitig erkannt werden. Eine Früherkennung des Mundkrebses ist daher entscheidend für die erfolgreiche Behandlung.

Was sind die Symptome von Mundkrebs?
Nicht immer können Sie selbst die Warnhinweise eines beginnenden Mundkrebses erkennen. Deshalb sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen sowohl beim Zahn- als auch beim Hausarzt so wichtig. Ihr Zahnarzt ist dafür ausgebildet, die ersten Warnhinweise von Mundkrebs zu erkennen. Dennoch sollten Sie zusätzlich zu den Kontrolluntersuchungen Ihren Zahnarzt aufsuchen, wenn Sie bei sich folgende Dinge bemerken:
  • Wunde Stellen an Lippen, Zahnfleisch oder Mundinnenseite, die leicht bluten und nicht verheilen
  • Knoten oder Verdickung in der Wange, die Sie mit der Zunge fühlen können
  • Sensibilitätsverlust oder Taubheitsgefühl in einem Teil des Mundes
  • Weiße oder rote Flecken auf Zahnfleisch, Zunge oder Mundinnenseite
  • Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken von Nahrung
  • Wundheit oder unerklärliche Schmerzen im Mund oder unerklärliches Fremdkörpergefühl in der Kehle
  • Schwellungen am Kiefer, die zu einem schlechten Sitz der Prothese führen
  • Stimmveränderungen
  • Wie kann ich Mundkrebs vorbeugen?
Wenn Sie weder Rauchen noch Tabak kauen – beginnen Sie damit auch nicht. Tabakmissbrauch ist für 80 bis 90 Prozent der Mundkrebsfälle verantwortlich.

Rauchen: Die Verbindung zwischen Rauchen, Lungenkrebs und Herzerkrankungen ist weithin bekannt. Rauchen beeinträchtigt aber auch die allgemeine Gesundheit und erschwert es dem Körper, Infektionen zu bekämpfen und sich von Verletzungen und Operationen zu erholen. Bei Jugendlichen kann Rauchen das Wachstum beeinträchtigen und andere Entwicklungsstörungen nach sich ziehen. Viele Raucher haben ein schlechteres Geruchs- und Geschmacksempfinden als zuvor und riskieren die Entwicklung von Mundgeruchs und verfärbter Zähne.
Auch ihre Mundgesundheit ist jedes Mal in Gefahr, wenn Sie sich eine Zigarette anstecken. Das Rauchen von Zigaretten, Pfeife oder Zigarren erhöht Ihr Risiko für die Entwicklung von Kehlkopf-, Mund-, Rachen- oder Speiseröhrenkrebs um ein Vielfaches. Da sich viele Menschen dessen nicht bewusst sind oder die Frühsymptome nicht erkennen, breitet sich Mundkrebs oft aus, bevor er entdeckt wird.

Tabak kauen: Kau- oder Schnupftabak-Konsumenten haben ein 50fach erhöhtes Risiko, an Mundkrebs zu erkranken als andere.
Am besten ist es natürlich, gar keine Zigaretten, Zigarren oder Pfeife zu rauchen, Tabak zu kauen oder zu schnupfen. Menschen, die ihren Tabakkonsum einstellen, reduzieren Ihr Risiko, an Mundkrebs zu erkranken, enorm – auch nach langjährigem Missbrauch. Chronischer und/oder übermäßiger Alkoholkonsum erhöht ebenfalls das Risiko an Krebs zu erkranken, und die Kombination von Alkohol mit Tabak schafft ein besonders hohes Risiko.

Wie wird Mundkrebs behandelt?
Nach Diagnosestellung entwickelt ein Team von Experten (darunter ein Oralchirurg und ein Zahnarzt) einen Behandlungsplan, der den individuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst ist. In der Regel ist eine Operation erforderlich, gefolgt von Bestrahlung und Chemotherapie. Es ist wichtig, einen Zahnarzt aufzusuchen, der mit den unter diesen Therapien auftretenden Veränderungen im Mund vertraut ist.

Welche oralen Nebenwirkungen treten unter der Strahlentherapie auf?
Bei der Strahlentherapie im Hals- und Kopfbereich kommt es bei vielen Patienten zu Reizungen im Mund, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden und Geschmacksveränderungen. Bestrahlungen erhöhen auch das Kariesrisiko, weshalb es besonders wichtig ist, Zähne, Zahnfleisch, Mund und Rachen während der Strahlentherapie gut zu pflegen.
Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Krebsspezialisten und Zahnarzt über alle Mundprobleme, die möglicherweise während oder nach der Strahlentherapie auftreten. Besprechen Sie auch mit Ihrem Zahnarzt vor Beginn einer Krebstherapie im Kopf- und Halsbereich, was Sie vor, während und nach der Therapie tun können, um mögliche Nebenwirkungen im Mundbereich vorzubeugen.

Wie kann ich die Mundgesundheit während meiner Therapie aufrechterhalten?
Putzen Sie nach jeder Mahlzeit mit einer weichen Zahnbürste Ihre Zähne und verwenden Sie täglich Zahnseide. Meiden Sie scharfe Gewürze und harte Lebensmittel, wie rohes Gemüse, trockene Cracker oder Nüsse. Meiden Sie ebenso Tabak und Alkohol. Kauen Sie zuckerfreien Kaugummi oder lutschen Sie zuckerfreie Bonbons, um Ihren Mund feucht zu halten.
Benachrichtigen Sie vor der Strahlentherapie Ihren Zahnarzt und machen Sie einen Termin für eine umfassende Kontrolluntersuchung. Bitten Sie Ihren Zahnarzt, sich mit Ihrem Strahlentherapeuten in Verbindung zu setzen, ehe die Strahlentherapie beginnt.

Freitag, 11. November 2011

Aphten


Krankheitsbild
Kleinere Aphthen (Minor-Form) haben einen Durchmesser von unter einem Zentimeter, sie heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen aus. Es wird aber auch von seltenen Aphthen mit einem Durchmesser von über einem Zentimeter bis etwa 30 mm und mehr berichtet. Bei diesen größeren Aphthen wird von der Major-Form, die Wochen bis Monate verbleiben können und unter Narbenbildung abheilen, gesprochen. Bei herpetiformen Ulcera tritt eine große Zahl kleiner Aphthen auf, diese Form ist jedoch selten.
Wie schmerzhaft Aphthen sind, ist individuell stark unterschiedlich. Aphthen können sehr schmerzhaft sein, bei stärkerem Befall ist oft die tägliche Lebensführung deutlich beeinträchtigt. Das Sprechen, Essen, Schlucken von Wasser oder Speichel ist schmerzhaft. Die Größe von Aphthen ist oft nicht ausschlaggebend für das Ausmass an Schmerzen, das sie verursachen. Vielmehr ist die Stelle im Mund, an der die Aphthe auftritt, entscheidend. So kann etwa eine relativ kleine Aphthe mit einem Durchmesser von wenigen Millimetern, die auf der Zungenspitze auftritt, wesentlich schmerzhafter sein, als eine größere, die an einer mechanisch weniger beanspruchten Stelle im Mund (z. B. im zentralen Wangengewebe) entsteht. In wenigen Fällen treten auch nahezu nicht schmerzende Aphthen auf.

Diagnostik
Die Diagnose der rezidivierenden Aphthose basiert auf dem klinischem Bild, da spezifische Labortests nicht zur Verfügung stehen. Zur Erkennung zugrunde liegender Erkrankungen (Immunerkrankungen, Infektionen, Mangelzustände) können neben der Krankengeschichte auch verschiedene Laborparameter weiterhelfen.

Behandlung
Neben der lokalen Behandlung steht bei systemischen Erkrankungen deren Behandlung im Vordergrund. Eine ursächliche Therapie rezidivierender Aphthen ohne zugrunde liegende systemische Grunderkrankung ist bislang nicht bekannt.
Zur symptomatischen Behandlung von Aphthen werden schmerzstillende Wirkstoffe wie beispielsweise Lidocain, Polidocanol oder Benzydamin eingesetzt; es stehen Sprays, Gurgellösungen und Gele bzw. Salben (Haftsalben für die Mundschleimhaut) für die Therapie zur Verfügung. Auch adstringierende Mittel wie Rhabarberwurzelextrakt, Myrrhentinktur, Silbernitrat, Phenolsulfonsäureverbindungen und das Kresolsulfonsäure-Polykondensat Policresulen kommen zur Anwendung; ihre zusammenziehende bzw. ätzende Wirkung soll durch Abstoßung von abgestorbenem Gewebe den Heilungsprozess beschleunigen. Einen ähnlichen Effekt haben Zinksulfat und verdünnte Wasserstoffperoxidlösung, letztere wirkt zudem leicht antiseptisch. Bei Ausschluss einer infektiösen Ursache kann das entzündungshemmende, verschreibungspflichtige Triamcinolonacetonid, etwa als Haftsalbe, verwendet werden.
Als "Hausmittel" werden entzündungshemmende Mittel wie australisches Teebaumöl, Melissenextrakt sowie Spülungen mit Kamillen- und Salbeitee angewendet.
Die Vermeidung des in Zahnpasten verwendeten Stoffes Natriumlaurylsulfat soll in Studien eine Reduktion der Aphthenentstehung um 64 % bewirkt haben.

Donnerstag, 10. November 2011

Lippen Herpes


Die häufigste Manifestationsform einer Herpes-simplex-Infektion ist der Herpes labialis (Lippenherpes, Herpes simplex labialis) als Reaktivierung einer bestehenden HSV (Herpes Simplex Virus)-Infektion. Etwa 40 % der erwachsenen Bevölkerung erleben mindestens einmal im Leben eine als Bläschen sichtbare Reaktivierung;etwa 10–20 % vor allem der jüngeren Erwachsenen berichten mehrfache oder gelegentliche Rückfälle (Rezidive). Eine bevorzugte Stelle des Rezidivs ist der Übergangsbereich zwischen Haut und Lippenrot bzw. die Mundwinkel. Die Gründe dafür sind die hohe Dichte an sensorischen Nervenenden an der Lippe und das Offenliegen jener Epithelschichten, die für die Vermehrung des Virus besonders günstig sind.

Eine Erkrankung mit weiteren, meist fiebrigen Infektionskrankheiten steht häufig im Zusammenhang mit der Reaktivierung eines Herpes labialis. Da die Bläschen schon im Prodromalstadium oder frühen, akuten Stadium einer solchen zusätzlich auftretenden Infektionskrankheit sichtbar werden und diese Stadien meist mit hohem Fieber einhergehen, wird das Herpes-labialis-Rezidiv in diesen Fällen auch als Herpes febrilis („Fieberbläschen“) bezeichnet. Eine oft beobachtete Reaktivierung des Herpes labialis kurz vor oder während der Menstruation wird gelegentlich auch Herpes menstrualis genannt.

Der Herpes labialis kann als Erstinfektion nur mit milden oder fehlenden Symptomen verlaufen. Bilden sich Bläschen, so stehen diese über ein größeres Hautareal weiter verstreut auseinander, als man es bei einem Rezidiv beobachtet. Eine HSV-Erstinfektion als Herpes labialis kann auch besonders bei Kindern klinisch schwerer verlaufen und mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Fieber und Kopfschmerzen einhergehen. Die Bläschen können zu größeren Ulzerationen zusammen fliessen und zusätzlich mit Bakterien (häufig Staphylococcus aureus) superinfiziert sein. Gelegentlich sind zusätzlich die Mundschleimhaut und das Zahnfleisch in die Infektion einbezogen, wo sich sehr schmerzhafte Bläschen (Aphthen) und Ulzera bilden. Diese typische Erstmanifestation wird auch als Gingivostomatitis herpetica, Stomatitis herpetica oder Mundfäule bezeichnet.

Außer den Virustatika Aciclovir und Penciclovir wird u. a. und seltener auch noch Tromantadin eingesetzt. Es ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Nukleosid-Analoga zur Behandlung von Herpes-simplex-Infektionen. Zu seinen häufigsten Nebenwirkungen zählen Allergien der Haut.Eine Alternative zu Virustatika sind wirkstofffreie Herpespflaster, die mittels Hydrokolloiden (Hydrokolloid-075 Partikeln) ein Feuchtigkeitspolster über den Herpesbläschen erzeugen

Mittwoch, 9. November 2011

Kommunikations-Workshop


Ein Grossteil der Mitarbeitenden der FRENKENKLINIK hat heute im Gasthof Kreuz in Egerkingen einen Workshop zum Thema Kommunikation absolviert.

Der Morgen wurde von Bettina Spichiger von NeumannZanetti & Partner bestritten. Ihre Thema war die typengerechte Kommunikation. Frau Spichiger gehört seit 2002 zum Trainer-Team von NeumannZanetti & Partner. Als diplomierte Hotelière SHL/HF war sie zuvor in der Luzerner Stadthotellerie tätig und implementierte den Bereich Administration bei einer Hoteleröffnung in Brasilien. Bettina Spichiger ist Spezialistin für Workshops und Coachings im Bereich Führung und hat der FRENKENKLINIK-Crew beigebracht noch optimaler auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen.


Der Nachmittag wurde dann von Roger Harr als Verwaltungsratspräsident und Sandra Hug als Geschäftsführerin bestritten. Im ersten Workshop ging es um ein besseres Verstehen der Körpersprache, während Sandra Hug im zweiten Teil die wesentlichen Elemente des Benimmregel Knigge wieder einmal in Erinnerungen gerufen hat.

Dienstag, 8. November 2011

Porzellan Inlays und Onlays


Bei grösseren Defekten im Seitenzahnbereich besteht oft die Gefahr, dass die dünnen Seitenwände durch den massiven Kaudruck brechen könnten. Bei einem Keramik-Werkstück besteht die Möglichkeit, diese dünnen Wände vorher zu kürzen und so einer Fraktur vorzubeugen.

Bei sehr anspruchsvollen Patienten ist das Keramik-Inlay die erste Wahl. Die Werkstücke können vom Zahntechniker individuell bemalt und so optimal an ihre Umgebung angepasst werden. Ein Keramik-Inlay ist wesentlich dauerhafter als eine Kompositfüllung, aber leider auch wesentlich teurer.

Inlays werden adhäsiv (geklebt) eingesetzt. Als Befestigungzement kommt dabei meist ein dualhärtender (licht- und chemischhärtend) Komposit-Zement zur Anwendung. Wie alle Komposit-Materialien, ist auch dieser stark feuchtigkeitsempfindlich. Deswegen sollten Inlays nur unter Verwendung eines Kofferdamms (Gummituch) eingesetzt werden.

Für eine Versorgung mit einem Inlay sind stets zwei Sitzungen notwendig. In der ersten Sitzung wird ein Abdruck hergestellt. Dieser dient dem Zahntechniker als Vorlage für das Werkstück. Keramik-Inlays weisen eine sehr hohe Passgenauigkeit auf. Durch die hohe Passgenauigkeit wird ein optimaler Randschluss zwischen Zahn und Inlay erzielt. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass Bakterien zwischen Inlay und Zahn gelangen und eine Sekundärkaries verursachen.

Die hohe Passgenauigkeit ist auch einer der Vorteile von laborgefertigten Keramik-Inlays gegenüber computergefrässten sogenannten Cerec-Inlays. Bei diesen wird via Kamera ein digitaler Abdruck erstellt der einer computergesteuerten Fräse übermittelt wird. Die Qualität dieses digitalen Abdruckes ist stark abhängig vom Behandler. Es können sich sehr leicht Fehler einschleichen, die sich dann negativ auf die Passgenauigkeit auswirken. Cerec-Inlays haben den grossen Vorteil, dass nur eine Sitzung notwendig ist. Sie sind auch um cirka CHF 200.- günstiger als laborgefertigte Inlays, lassen sich aber wesentlich schlechter farblich anpassen, da die Bemalung entfällt.

Für unsere Qualitätsansprüche genügt das Cerec-Inlay nicht.

Vorteile eines Inlays:
  • Passgenauigkeit
  • Farbechtheit
  • optimales Anpassen der Farbe durch Bemalen
  • Biokompatibilität
  • Keramik ist biokompatibel, allergische Reaktionen sind nicht bekannt
  • Die Kaustabilität entspricht der des natürlichen Zahnes
  • Sieht am Schluss aus wie der ursprüngliche, natürliche Zahn
Nachteile eines Inlays:
  • hohe Kosten
  • Benötigt 2 Sitzungen

Montag, 7. November 2011

Parodontitis (Parodontose)

 
Parodontose
Auch wenn der Begriff Parodontose weit verbreitet ist, handelt es sich dabei immer – fachlich korrekt ausgedrückt – um eine entzündliche Parodontitis.
  
Ursachen
Die Parodontitis wird durch bakterielle Plaque (Zahnbelag) ausgelöst, einem zäh anhaftenden Biofilm. Hauptunterscheidungsmerkmal ist der bei der Parodontitis vorhandene, röntgenologisch nachweisbare Knochenabbau, während die vertieften Zahnfleischtaschen bei der Gingivitis durch die entzündliche Schwellung der Gingiva zustande kommen. Eine langandauernde Gingivitis (Zahnfleischentzündung) kann auf den Kieferknochen, die Wurzelhaut und das Zement übergreifen. Der Übergang ist jedoch nicht zwangsläufig, gerade bei Kindern und Jugendlichen kann eine Gingivitis über Monate und Jahre bestehen, ohne auf andere Strukturen überzugreifen. Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt. Sowohl bei der Gingivitis als auch bei der Parodontitis werden aus dem Biofilm bakterielle Stoffwechsel- und Zerfallsprodukte freigesetzt, die Abwehrreaktionen des Körpers auslösen. Die Hauptrolle bei der Gewebszerstörung selbst spielt das eigene Immunsystem, das versucht, die Bakterien zu beseitigen. Diese Immunantwort besteht aus einer vielfältigen Abfolge von Reaktionen und Aktionen, bei der verschiedene Entzündungsstoffe und –zellen beteiligt sind. Unter anderem werden Enzyme gebildet, die die Bakterien zerstören sollen, jedoch auch zu einer Zerstörung von Eigengewebe führen. Das führt letztlich zum Verlust von Bindegewebe und Knochen. Das Ergebnis der Reaktion auf die Bakterien sind Zahnfleischbluten, Taschenbildung, Zurückgehen des Zahnfleischs und schließlich Lockerung und Verlust der Zähne.
 
Von den etwa 500 verschiedenen Bakterienspezies, die in der Mundhöhle vorkommen können, sind nur wenige krankheitserregend im Sinne einer Parodontitis. Diese werden auch als Hauptleitkeime bezeichnet und bilden sogenannte Cluster (Haufen), welche in ihrer Vergesellschaftung spezifisch sind.
 
Risikofaktoren
Obwohl das Immunsystem und die Anwesenheit bestimmter Bakterien die Hauptrolle bei der Entstehung einer Parodontitis spielen, gibt es einige Risikofaktoren, die die parodontale Gesundheit beeinflussen:
  • Schlechte oder falsche Mundhygiene mit Zahnbelag (Plaque) und Zahnstein
  • Genetische Prädisposition: In letzter Zeit wurde durch verschiedene Fall-Studien, aber auch in transversalen bevölkerungsrepräsentativen Studien der bis dato noch unbekannte große Einfluss genetischer Prädisposition für das Krankheitsbild der Parodontitis erwiesen.
  • Tabakkonsum: Raucher haben verglichen mit Nichtrauchern ein vier- bis sechsfach erhöhtes Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln.
  • Diabetes mellitus (insbesondere wenn der Blutzuckerspiegel schlecht eingestellt ist). Dieser Aspekt des Diabetes mellitus ist schon seit längerem bekannt und in verschiedenen Studien belegt worden.
  • Lebenspartner mit bestehender Parodontitis: Eine Ansteckung ist auch von Mutter zu Kind möglich.
  • Schwangerschaft. Durch Hormonumstellung lockert das Bindegewebe auf, das Zahnfleisch schwillt an und Bakterien können leichter in die Tiefe vordringen.
  • Offene Zahnkaries
  • Mundatmung
  • Bruxismus (zumeist stressbedingtes Zähneknirschen)
  • Allgemeine Abwehrschwäche, insbesondere „immun-supprimierte“ Individuen (während oder nach Chemo-Therapie, Transplantations-Patienten, HIV-Erkrankte, etc.)
  • Unausgewogene Ernährung. Früher spielte Vitaminmangel eine große Rolle (Skorbut).
  • Ungünstig lokalisierte Piercings im Mundraum (Lippe, Lippenbändchen, Zunge
  • Gefäßerkrankungen
Es existieren zahlreiche Studien, welche einen Zusammenhang zwischen periodontalen Erkrankungen (z.B. Parodontitis, Zahnfleischentzündung) und Gefäßerkrankungen (v.a. Arteriosklerose) nachweisen konnten. Ein Nachweis, ob dieser Zusammenhang kausal oder zufällig ist, existiert allerdings noch nicht.
 
Diabetes
Es gibt mehrere Studien, die zeigen, dass Diabetiker – vor allem diejenigen mit schlecht eingestellten Blutzuckerwerten – ein höheres Risiko für die Entstehung einer Parodontalerkrankung haben. Ein Mangel an Insulin, also ein erhöhter Blutzucker-Wert kann Ablagerungen an den kleinen Gefäßen (Kapillaren) zur Folge haben und diese in ihrer Funktion beeinträchtigen: die Durchblutung lässt nach. Diese so genannten Mikroangiopathien wirken sich auf die Sauer- und Nährstoffversorgung des gesamten Gewebes aus, also auch auf das Zahnfleisch. Meistens verläuft bei diesen Patienten die Erkrankung in schwererer Ausprägung als bei Nicht-Diabetikern. Besonders gefährdet sind Diabetiker, die älter als 40 sind, denn die Schwere der Parodontitis nimmt mit der Dauer der Diabetes zu. Zudem kann eine Infektion des Zahnhalteapparates, wie alle Infektionen, zu Schwierigkeiten bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels führen und damit die Einstellung der Blutzuckerwerte erschweren.
 
Schwangerschaft
Seit Anfang der 90er Jahre weiß die zahnmedizinische Forschung um den Zusammenhang zwischen Zahnfleischerkrankungen (Parodontal-Erkrankung) und dem erhöhten Risiko von Frühgeburten bzw. Neugeborenen mit unterdurchschnittlichem Geburtsgewicht. Einige Studien belegen, dass das Risiko einer Frühgeburt oder eines untergewichtigen Neugeborenen bei Frauen mit einer Parodontitis fast achtmal höher als bei Frauen mit gesunden Zähnen und Zahnfleisch ist.

Sonntag, 6. November 2011

Karies


Stadien der Karies

Stadien der Karies reichen von der Initialkaries über die Dentinkaries bis zur Caries penetrans. Als Kariesvorstufe (Initialkaries) bilden sich zuerst Entkalkungen. Diese sind von Auge als weiße Flecken (white spot) erkennbar. Durch Einlagerungen von Farbpigmenten aus der Nahrung werden diese Flecken oft dunkel. Karies, welche sich nur auf den Schmelz begrenzt, muss nicht in jedem Fall behandelt werden. Solange die oberste Schmelz-Schicht noch intakt ist, kann durch geeignete Fluoridierungsmaßnahmen und eine Ernährungsberatung die Läsion remineralisiert werden.
Wird eine Karies im Anfangsstadium nicht gezielt remineralisiert, solange nur der Zahnschmelz befallen ist, dringt sie in das Zahninnere, das Dentin vor. Bereits diese Dentinkaries kann zu Zahnschmerzen führen. Da Dentin wesentlich weicher als Zahnschmelz ist, breitet sich die Karies unterhalb der Schmelz-Dentin-Grenze schnell in die Breite aus. Der so unterminierte Zahnschmelz an den Rändern des kariösen Defektes bricht dann nach einiger Zeit beim Kauen plötzlich weg. In diesem Moment wird die Karies oft erst wahrgenommen, obwohl sie schon seit längerer Zeit existiert.

Der ideale Zeitpunkt um bei einerKaries einzugreifen ist er Moment direkt nach Durchbruch durch den Zahnschmelz. Dann kann mit minimalinvasivem Vorgehen Zahnsubstanz gespart werden. Zudem sind dann auch die Behandlungskosten am geringsten. Leider meinen immer noch viele Patienten, das eine Karies nicht behandelt werden müsse, so lange sie keine Schmerzen verursacht.

Eine Caries profunda (tiefe Zahnkaries) liegt vor, wenn die Kariesläsion schon in über 2/3 der Dentinschicht in Richtung des Zahnmarkes (der Zahnpulpa) vorgedrungen ist.
Bei der Caries penetrans (durchdringenden Zahnfäule) hat der Defekt bereits durch das Dentin hindurch den Zahnnerv (Pulpa) erreicht, so dass eine Verbindung zwischen Mundhöhle und Pulpencavum entstanden ist.
In der Schweiz sind nur ca. ein Prozent der Erwachsenen kariesfrei, haben also naturgesunde Zähne.

Ursachen der Karies

Es gibt mehrere Theorien zur Entstehung von Karies. Heute ist die chemoparasitäre Theorie allgemein anerkannt. Demnach kommt es auf Grund mehrerer Faktoren zur Zerstörung der Zahnhartgewebe in mehreren Stufen.
Karies ist eine kohlenhydratmodifizierte Infektionskrankheit, daher muss erst eine Übertragung von speziellen bakterien (Streptokokken) in den Mund erfolgen. Die Mundhöhle eines Ungeborenen ist zunächst noch steril, jedoch erfolgt bereits bei der Geburt der erste Kontakt mit verschiedenen Mikroorganismen. Innerhalb von kurzer Zeit entwickelt sich eine natürliche Bakterienflora, ähnlich der von Erwachsenen. Die Übertragung der Erreger erfolgt durch Speichelkontakt z.B. beim Küssen, gemeinsamen Benutzen von Geschirr, Husten etc. Der bedeutendste kariogene Keim Streptococcus mutans ist jedoch erst nach Durchbruch der Milchzähne nachzuweisen.

Menschen erkranken an Karies, wenn vier Hauptfaktoren
  1.  Wirtsfaktoren (Zähne, Mineralqualität, Speichelfaktoren, Verhalten),
  2. Plaque,
  3. niedermolekulare Kohlenhydrate (besonders in Zucker und gezuckerten Speisen enthalten) und
  4. genügend Zeit
zusammenwirken.

Neben diesen Hauptfaktoren gibt es diverse Nebenfaktoren: Zahnstellung, Zahnfehlbildungen, Speichelfluss und -zusammensetzung, genetische Faktoren, Zusammensetzung der Nahrung und viele andere.
In der Plaque siedeln sich Laktobazillen und verschiedene Streptokokkenarten an. Herausragend ist Streptococcus mutans. Diese Mikroorganismen produzieren aus niedermolekularen Kohlenhydraten organische Säuren, die den Zahn angreifen, indem sie die in der Zahnhartsubstanz vorhandenen Mineralien herauslösen. Zucker aus der Nahrung wird dabei zu Milchsäure abgebaut. Nur Mikroorganismen, die diesen Stoffwechselprozess beherrschen (azidogene Mikroorganismen) und in stark saurem Milieu überleben können (azidurische Mikroorganismen), vermehren sich dann weiter. Zahnbeläge von Personen, die viel und häufig Zucker konsumieren, haben deshalb eine andere Mikrobiologie.
Von großer Wichtigkeit für die Zahngesundheit sind ausreichende Pausen zwischen den Mahlzeiten (oder dem Trinken zuckerhaltiger Getränke), in denen der Speichel die Säuren neutralisieren und die angegriffene Zahnsubstanz remineralisieren kann. Es kommt also nicht so sehr auf die Menge des konsumierten Zuckers an, sondern vor allem auf die Häufigkeit oder Dauer des Zuckerkonsums. Eine über den Tag verteilte Dosis eines zuckerhaltigen Erfrischungsgetränkes erhöht das Kariesrisiko schon beträchtlich, da so dem Zahnschmelz die Regenerationsphasen genommen werden.

Samstag, 5. November 2011

Veneer


Ein Veneer (englisch: Furnier) ist eine hauchdünne, lichtdurchlässige Keramikschale für die Zähne, die mit Spezialkleber auf die Zahnoberfläche - vor allem von Frontzähnen - aufgebracht wird. Die Haftschale besteht aus Keramik (Porzellan). Abgesehen von seltenen Allergien gegen das Befestigungsmaterial stellt der Einsatz von Keramik-Veneers in der Regel keine gesundheitliche Gefährdung dar, weil das Keramikmaterial eine sehr hohe Bioverträglichkeit hat. Probleme gibt es nur bei sehr massiv fluoridiertem Zahnschmelz. Mit Veneers können leichte Zahnfehlstellungen, Zahnlücken, unbefriedigende Zahnfarben und lokale Verfärbungen korrigiert werden. Durch Veneers erhalten die sichtbaren Oberflächen der Zähne ein optimiertes Aussehen, und auch die Zahnfarbe wird bei diesem Verfahren individuell korrigiert. In der Regel werden bei ihrem Einsatz alte Kunststofffüllungen oder Eckenaufbauten entfernt.

Vorliegende klinische Langzeituntersuchungen belegen, dass innerhalb von sechs Jahren nur zwei Prozent der Keramik-Veneers verloren gehen.

Freitag, 4. November 2011

Budgetlinie


Die Belastung, welche Zahnarztrechnungen für eine Durchschnittsfamilie darstellen, ist uns bewusst. Grösster Kostentreiber in der Medizin ist die medizinische Entwicklung. Neue Medikamente, neue Tests, neue Methoden, hohe Hygienestandards und modernste Geräte helfen uns, diese Entwicklung zu nutzen. Dies hat jedoch auch alles seinen Preis. Zahnmedizinische Versorgung kann nicht automatisiert werden. Am Schluss ist es immer noch eine hochpräzise Handarbeit. Je höher die Präzision dieser Handarbeit ist, desto besser sind auch die Versorgungen. Mit modernsten Technologien, preiswerteren Materialien und unkonventionellen Denkansätzen haben wir dennoch Lösungen für schmale Budgets gefunden.

So haben wir eine Budgetlinie entwickelt, in welcher wir bezahlbare Lösungen anbieten mit Kosteneinsparungen von 30 bis 70 Prozent. Vereinfachungen bedeuten jedoch auch immer Kompromisse, über welche Sie unsere Zahnärzte gerne informieren. Trotzdem kann es manchen Patienten helfen, ein zahnärztliches Problem heute zu beheben, statt später mit hohen Kosten oder Zahnlosigkeit konfrontiert zu sein.

Bei medizinischen Leistungen gibt es in der Regel keine Garantie. Die FRENKENKLINIK® ist hier eine Ausnahme und bietet für viele Arbeiten, die in der FRENKENKLINIK® ausgeführt worden sind, Garantieleistungen. Voraussetzung ist, dass unsere Hygieneempfehlungen umgesetzt werden und die von uns empfohlenen Intervalle für Kontrolle und Zahnreinigung in der FRENKENKLINIK® eingehalten werden.

Donnerstag, 3. November 2011

Eine Brücke im Mund


Eine Brücke ist ein Zahnersatz, der seine Abstützung ausschließlich auf Zähnen, Zahnwurzeln oder Zahnimplantaten – auch Anker genannt – findet. Werden Teleskopkronen als Anker (Synonym: Brückenpfeiler) genutzt, kann eine solche Brücke auch herausnehmbar sein. Beim Brücken-Zahnersatz bezeichnet man die Pfeiler auch als Fixierelemente und die Zwischenglieder als Brückenkörper, der die fehlenden Zähne ersetzt.

Eine Brücke unterscheidet sich von einer herausnehmbaren Zahnprothese in der Kaufunktion erheblich und stellt diese nahezu wieder her. Naturgemäß gibt es bei Brücken keine Druckstellen, weil der Kaudruck nicht wie bei einer Prothese auf dem Zahnfleisch lastet. Die Übertragung des Kaudrucks in den Knochen wie bei einem natürlichen Zahn erhält weitestgehend die Knochensubstanz, während bei einer Zahnprothese durch die unnatürliche Übertragung des Kaudrucks auf den darunterliegenden Knochen dieser geschädigt werden kann, indem er schwindet.

Ist zwischen den Brückenpfeilern ein Brückenkörper vorhanden, so handelt es sich um eine einspannige Brücke, sind mehrere Brückenkörper vorhanden, handelt es sich um eine mehrspannige Brücke. In Ausnahmefällen kann ein Brückenglied auch an – mindestens zwei – Brückenpfeiler 'angehängt' werden. Diese Konstruktion wird Freiend- oder Extensionsbrücke genannt.

Mittwoch, 2. November 2011

Kronen auf defekten Zähnen


Für eine künstliche Krone wird die natürliche Zahnkrone präpariert, das heißt, sie wird bis ca. 1 mm unter den Zahnfleischsaum rundherum zylindrisch oder leicht konisch beschliffen. Am Zahnhals wird eine meist hohlkehlförmige Stufe angelegt. Auch bei der Kaufläche beziehungsweise Schneidekante muss so viel abgeschliffen werden, dass genügend Platz zum Gegenbiss ist. Dieser so präparierte Zahnstumpf wird mit einer speziellen Abformmasse abgeformt. Mithilfe dieser Abformung kann der Zahntechniker dann ein Arbeitsmodell erstellen, auf dem er dann die Krone fertigen kann. Künstliche Kronen können auf Zahnstümpfen, Wurzelstiftaufbauten, aber auch auf Zahnimplantaten eingegliedert werden. Wenn noch ausreichend restliche Zahnhartsubstanz vorhanden ist, kann der Zahnstumpf mittels einer Aufbaufüllung komplettiert werden. In anderen Fällen kann ein Stiftaufbau im Wurzelkanal verankert werden.

Metallbasierte Kronen
Die metallbasierte Krone kann aus einer hochwertigen Goldlegierung, einer goldreduzierten Legierung, Titan oder einer Nichtedelmetalllegierung (NEM) gefertigt werden. Bei den preiswerteren goldreduzierten Legierungen kann es durch die Beimischung weniger edler Metalle, wie zum Beispiel Palladium unter Umständen zu Allergien oder auch Verfärbungen der Mundschleimhaut kommen. Daher verwendet man heute neben den teuren „Hochgold“-Legierungen auch Nichtedelmetalllegierungen, biokompatible edelmetallfreie Legierungen oder Titan als preiswerte Alternative.
 Die metallbasierten Kronen können als unverblendete Vollgusskronen, teilverblendete Kronen bzw. vollverblendete Kronen hergestellt werden. Das Verblendmaterial kann entweder ein Verblendkunststoff auf Komposit-Basis (d. h. eine Mischung aus einer Harzmatrix und keramischen Füllstoffen) oder Keramik sein (Verblend-Metall-Keramik: VMK). Die letzteren erfordern wegen der hohen Aufbrenntemperatur (800-900 °C) spezielle Aufbrennlegierungen, die beim Brennvorgang eine haftvermittelnde Oxydschicht bilden. Die Keramikverblendung ist aufwändiger, hat aber gegenüber der Kunststoffverblendung den ästhetischen Vorteil besserer Farbstabilität und eine höhere Abrasionsstabilität. Diese kann aber auch von Nachteil sein, weil deren enorme Härte eine gleichmäßige Abrasion (natürliches Einschleifen) verhindert und die Antagonisten (gegenüberliegende Zähne) überproportional „abgekaut“ werden. Die Folge können Kiefergelenksbeschwerden sein.

Kronen auf Galvano-Gold-Basis
Eine Zwischenstellung nehmen Kronen mit galvanisch geschiedenen Grundgerüsten ein. Diese werden bei Zimmertemperatur elektrochemisch aus reinem (999) Gold angefertigt und zahnfarben verblendet. Sie vereinen sehr gute Körperverträglichkeit, Passgenauigkeit und hohe Ästhetik, sind jedoch anfälliger für Verarbeitungsfehler.

Vollkeramik-Kronen
Voll-Keramik-Kronen haben statt des Metallgerüsts einen Keramikkern, der dann überbrannt wird. Der Kern kann auf einem CNC Bohr- und Fräswerk aus einem Block gearbeitet oder bei hoher Temperatur aus flüssiger Keramik gepresst werden. In der Regel sind Voll-Keramik-Kronen wegen ihrer Transparenz kosmetisch sehr vorteilhaft und besonders bioverträglich.

Allen Verblendkronen ist gemein, dass sie eine willkommene geringere Wärmeleitfähigkeit haben als Vollgusskronen.

Dienstag, 1. November 2011

Kieferorthopädie


Die Kieferorthopädie ist jenes Fachgebiet der Zahnheilkunde, das sich mit der Erkennung und Behandlung von angeborenen oder erworbenen Zahnstellungs- und Kieferanomalien beschäftigt. Einfache Fälle können in der Regel vom Zahnarzt bzw. Schulzahnarzt behandelt werden, für schwierigere Fälle sind jedoch meist Fachzahnärzte für Kieferorthopädie zuständig.
Ererbte und erworbene Anomalien

Anomalien der Zahnstellung und des Kiefers können angeboren, also vererbt sein. Es gibt aber auch erworbene Anomalien. Zum Beispiel Engstände in der Zahnreihe, verursacht durch vorzeitig verlorene Milchzähne, die dadurch ihre Platzhalterfunktion für die bleibenden Zähne nicht mehr erfüllen können. Oder schlechte Gewohnheiten wie Daumen- oder Fingerlutschen, Lippensaugen und Zungenpressen. Für die Behandlung von Kieferanomalien gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Behandlung mittels Apparatur (bei jugendlichen Patienten) oder chirurgischer Eingriff (bei Erwachsenen).

Wachstumsbeeinflussung erfordert Geduld
Eine kieferorthopädische Behandlung dauert manchmal mehrere Jahre. Grund dafür sind die Wachstumsbeeinflussung und die schwachen Kräfte, die über eine längere Zeit einwirken müssen, denn der Knochenabbau auf der einen und der Knochenaufbau auf der anderen Seite eines zu verschiebenden Zahnes erfolgen sehr langsam. Zusätzlich muss das erreichte Behandlungsresultat während der so genannten Retentions- oder Haltephase stabilisiert werden. Die Behandlung ist kostenintensiv und verlangt vom Patienten nebst Mitarbeit auch ein grosses Mass an Geduld.

Behandlung mittels Apparatur
Schwache, aber lang andauernde Kräfte wie Daumenlutschen können die Zähne verschieben und den Knochen verformen. Mit ähnlichen Kräften, die über lange Zeit wirken müssen, beeinflusst die kieferorthopädische Behandlung das Wachstum von Ober- und Unterkiefer und versucht, Zähne zu verschieben oder zu drehen. Bei jugendlichen Patienten erfolgt die Behandlung von Kieferanomalien mittels Apparatur, die auf der Förderung oder Hemmung des Kieferwachstums beruht. Ist das Kieferwachstum einmal abgeschlossen, kann eine Kieferstellungsanomalie nur noch mit chirurgischen Methoden angegangen werden. Reine Zahnstellungskorrekturen sind unabhängig vom Kieferwachstum und können somit auch noch bei Erwachsenen erfolgreich durchgeführt werden.

Aktive und passive Apparaturen
Die Kieferorthopädie unterscheidet zwischen aktiven und passiven Apparaturen. Aktive Apparaturen sind entweder abnehmbar oder festsitzend, d.h. fest auf die Zähne geklebt. Sie können im Mund an den Zähnen oder ausserhalb des Mundes am Kopf mittels Kopfkappe oder Nackenband verankert werden. Passive Apparaturen sind einfach und verhindern ungünstige Einflüsse von Lippen-, Wangen- oder Zungenmuskulatur (schlechte Gewohnheiten). Durch den Wegfall der ungünstigen Krafteinwirkung kommt es meist zu einer spontanen Korrektur. Aktive Apparaturen üben mit Federn, Gummizügen und Bögen selber Kräfte auf die Zähne oder den Kiefer aus. Während der ganzen Behandlung darf die Mundhygiene, die besonders bei festsitzenden Apparaturen erschwert ist, niemals vernachlässigt werden. Auch darum sind häufige Kontrollen beim Zahnarzt angezeigt.