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Mittwoch, 17. April 2013
Beitrag 500 aus der FRENKENKLINIK: Die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen hilft Patienten mit rheumatoider Arthritis
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Es gibt einen Grund mehr seine Zähne gesund zu halten:
Menschen, die sowohl an Zahnfleischerkrankungen als auch an einer akuten Form von rheumatoider Arthritis leiden, senken ihre Arthritis-Schmerzen, die Anzahl geschwollener Gelenke und den Grad der Morgensteifigkeit, wenn sie ihre dentalen Probleme behandeln lassen. Wissenschaftler der zahnmedizinischen Fakultät und der Universitätsklinik der Case Western Reserve University berichten von dieser neuen Maßnahme gegen Arthritis im Journal of Periodontology.
“Es war spannend festzustellen, dass Patienten mit einer akuten Form der aktiven rheumatoiden Arthritis eine Verbesserung der Anzeichen und Symptome dieser Erkrankung berichteten, wenn wir die Infektion und Entzündung des Zahnfleischs beseitigten“, sagte Dr. Nabil Bissada von der Abteilung Parodontologie der zahnmedizinischen Fakultät. „Dies gibt uns eine neue Möglichkeit gegen die Arthritis einzuschreiten“.
Nicht zum ersten Mal werden Zahnfleischerkrankungen mit rheumatoider Arthritis in Verbindung gebracht. Laut einem weiteren an der Studie beteiligten Wissenschaftler, Dr. Ali Askari von der Abteilung für Rheumatologie der Universitätsklinik, „waren Rheumatologen und andere Kliniker seit langer Zeit verblüfft über das Gerücht, dass Zahnfleischerkrankungen eine große Rolle als Ursache systemischer Erkrankungen spielen.“ Er fügte hinzu, dass in der Vergangenheit Zähne gezogen wurden oder Antibiotika als Behandlung der rheumatoiden Arthritis verabreicht wurden, was tatsächlich die Parodontitis behandelte. Die Patienten erholten sich.
Askari und Bissada sind Teil eines wissenschaftlichen Teams, welches 40 Patienten mit mäßiger bis schwerer Parodontitis und einer akuten Form von rheumatoider Arthritis untersuchten. Die Studienergebnisse sollten Rheumatologen veranlassen, ihre Patienten auf den Zusammenhang zwischen parodontalen Erkrankungen und rheumatoider Arthritis aufmerksam zu machen, sagte Askari. Bissada merkte an, dass Zahnfleischerkrankungen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis verbreitet zu sein scheinen. Beide entzündlichen Erkrankungen teilen Gemeinsamkeiten im zeitlichen Krankheitsverlauf. In beiden Fällen sind die Weich- und Hartgewebe durch eine Entzündung zerstört, die durch Toxine einer bakteriellen Infektion hervorgerufen wurde.
Ein Toxin der Entzündungsregion, der Tumor Nekrose Faktor alpha (TNF-α), ist ein Marker, der im Blut vorkommt, wenn eine Entzündung im Körper besteht. TNF-α kann neue Infektionen auslösen oder bestehende Entzündungen verschlimmern.
Die Studienteilnehmer waren in vier Gruppen geteilt. Zwei Gruppen der Patienten erhielten neue anti-TNF-α Blocker, welche die Produktion von TNF-α an Körperstellen mit entzündeter rheumatioder Arthritis hemmen. Die beiden anderen Gruppen erhielten nicht diese neue Medikation. Je eine der Gruppen mit und eine ohne Medikation bekamen eine übliche nichtchirurgische Parodontalbehandlung, um die Infektion vom Knochen und Gewebe der Zahnfleischregion zu entfernen. Die jeweils andere Gruppe erhielt bis zum Ende der Untersuchung keine Parodontalbehandlung.
Nach der Durchführung der Parodontalbehandlung wurde eine Verbesserung der Symptome der rheumatoiden Arthritis sowohl bei den Patienten mit Anti-TNF-α Medikation festgestellt, als auch bei denen, die keine TNF-Blocker einnahmen. Bei Patienten, die mit TNF-α-Hemmern therapiert wurden, konnten stärkere Verbesserungen beobachtet werden als in der Gruppe ohne Medikamente.
„Ich bin optimistisch, dass die biologischen Mittel, die wir erfolgreich in der Behandlung rheumatoider Arthritis verwenden, eines Tages zu einer Verbesserung der Parodontitis führen werden“, sagte Askari. „Erneut sehen wir einen Zusammenhang, wo gute Mundhygiene die Allgemeingesundheit des Menschen verbessert“, sagte Bissada.
Quelle: Case Western Reserve University/Eurekalert, 02.06.2009
Ihr FRENKENKLINIK Team
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