Die Zahl der Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich steigt stetig an. Die Therapie maligner Neubildungen der Schleimhaut ist äußerst aufwendig und für die Patienten ist die physische und psychische Belastung enorm. Die Prognosen und Überlebensraten sind trotz modernster Therapien und multidisziplinärer Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen unbefriedigend. Alle malignen Tumoren entwickeln sich, mehr oder weniger schnell, aus sogenannten Präkanzerosen oder auch epithelialen Vorläuferläsionen. Deren frühzeitige Erkennung und Therapie kann die Entstehung eines bösartigen Tumors verhindern!
Eine präkanzeröse Läsion, auch epitheliale Vorläuferläsion genannt, ist lokal verändertes Gewebe, in dem das Auftreten von Krebs wahrscheinlicher ist als in entsprechend normalem Gewebe. Unter einer präkanzerösen Kondition versteht man einen generalisierten Gesundheitszustand, der mit erheblich erhöhten Risiko für Krebs einhergeht (Syphilis, blasenbildende Autoimmunerkrankungen, Lichen planus mucosae, Lupus erythematodes oder Xeroderma pigmentosum). Präkanzerosen werden nach ihrem Entartungsrisiko in obligate und fakultative Präkanzerosen unterschieden: Obligate Präkanzerosen sind Mundschleimhautveränderungen, die regelmäßig und zeitlich früh entarten (z.B. die inhomogene Leukoplakie oder die Erythroplakie). Fakultative Präkanzerosen sind Mundschleimhautveränderungen, die nur selten und zeitlich spät entarten (z.B. chronische Ulzera oder Lichen ruber erosivus).
Präkanzeröse Risikofaktoren
Die größten Risikofaktoren für die Entwicklung einer präkanzerösen Mundschleimhautveränderung sind Tabak und Alkohol, gefolgt von schlechter Mundhygiene. Infektionen mit Human-Papilloma-Viren treten als Risikofaktor zunehmend in den Vordergrund. Ebenso werden chronische Infektionen mit Candida albicans diskutiert. Schlecht sitzende Prothesen mit chronischen Druckstellen sowie scharfe Kanten an natürlichen Zähnen oder am Zahnersatz (Sublingualbügel, Klammern etc.) führen zu chronischen traumatischen Reizungen und sind oft Ursache für Mundschleimhautveränderungen mit Entartungspotenzial. Wangenbeißen oder andere traumatische Habits sind an dieser Stelle ebenso zu erwähnen.
Ihr FRENKENKLINIK Team
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