Für Sie gelesen:
Ob Toben in der Wohnung oder ein schöner Nachmittag auf dem Spielplatz, vor
allem die jüngsten Kinder haben großen Spaß am Herumtollen. Beim ausgelassenen
Spiel sind Stürze nicht ausgeschlossen – manchmal sind davon auch die Zähne
betroffen.
Rat an die Eltern, deren Kind einen
Zahnunfall haben:
Nicht alle Verletzungen sind offensichtlich, und
selbst kleinere Unfälle können erhebliche Folgekomplikationen nach sich ziehen.
Deshalb sollten die Eltern mit dem verletzten Kind immer einen Zahnarzt
aufsuchen. Auch kleine Unfälle sollten immer der Unfallversicherung angemeldet
werden.
Welche Behandlungen möglich sind, hängt natürlich sehr
von der Art der Verletzung ab.
Frakturierte Zähne können wieder
aufgebaut werden. Wenn verlagerte Zähne den Zusammenbiss von Ober- und
Unterkiefer stören, werden sie meist in ihre ursprüngliche Position reponiert.
In der Regel wartet man jedoch ein Wiedereinstellen ab, das häufig von alleine
eintritt. Es kann aber auch erforderlich sein, die Zähne komplett zu
entfernen.
Was ist zu tun, wenn Milchschneidezähne in den
Kieferknochen hineingestoßen wurden?
Besteht der Verdacht, dass die
Zahnwurzel des Milchzahnes in den sich entwickelnden bleibenden Zahn
hineingetrieben ist, muss der Milchzahn vorsichtig entfernt werden, um eine
weitere Schädigung zu vermeiden. Ist der bleibende Zahn nicht in Mitleidenschaft
gezogen, wird meist das spontane Wiedereinstellen des Milchzahnes in seine
normale Position abgewartet.
Werden herausgeschlagene Milchzähne
wieder eingesetzt?
Wenn ein ganzer Zahn des bleibenden Gebisses
ausgeschlagen wird, sollten Sie das kostbare Stück sofort suchen. Denn der
Zahnarzt kann ihn womöglich wieder einsetzen - auch bei Erwachsenen. Bleibt eine
Lücke im Gebiss, können die anderen Zähne schief wachsen. Im Übrigen sollten Sie
auch einen Milchzahn nicht einfach unbeachtet liegen lassen - allerdings aus
einem anderen Grund: Der Zahnarzt braucht ihn, um das Malheur für die
Unfallversicherung zu dokumentieren.
Wichtig ist, dass Sie mit dem guten
Stück sofort zum Zahnarzt oder in die zahnärztliche Notaufnahme fahren. Nur dann
ist der Beißer zu retten. "Viel zu wenige Menschen wissen, dass das überhaupt
möglich ist", sagt Zahnexperte Nils-Claudius Gellrich von der Medizinischen
Hochschule Hannover (MHH). Setzen Sie also alles daran, um schnell in eine
Praxis zu kommen: Schon nach einer halben Stunde ist der Zahn so geschädigt,
dass er nicht wieder vollständig anwachsen kann.
Wichtig: Die
Wurzelhaut nicht anfassen.
Bedroht ist an der freien Luft nicht der
gesamte Zahn, sondern nur die Wurzelhaut. Zähne sind mit ihrer Wurzel an feinen
Fasern im Knochen aufgehängt. Wird ein Zahn ausgeschlagen, werden diese
Bindegewebs-Fäden durchtrennt. Die zarte Wurzelhaut darf aber nicht verletzt
werden oder austrocknen - sonst kann der Zahn nicht mehr richtig einwachsen.
Vergeht zuviel Zeit, bis der Zahn wieder eingesetzt wird, droht den Zellen an
der Zahnwurzel der Tod. Bleiben die zarten Wurzelzellen dagegen weitgehend
unbeschädigt, kann der Zahnchirurg den Zahnhalte-Apparat wieder neu aufbauen -
der Zahn wächst wieder ein.
Legen Sie den Zahn in kalte H-Milch.
Bis Sie die rettende Praxis erreicht haben,
sollten Sie den Zahn möglichst feucht und steril aufbewahren. Es gibt dafür
spezielle Zahnrettungsbox. Es bietet dem Zahn eine Nährstofflösung, in der Sie
das kostbare Teil aufbewahren können.
Wenn Sie keine Box haben, transportieren Sie den Zahn in kalter
Milch, am besten in H-Milch. Wasser oder trockene Papiertaschentücher sind nicht geeignet. Sie
entziehen den Zellen des Zahns lebensnotwendige Flüssigkeit. Sie sollten den
Zahn auch nicht säubern, damit zerstören Sie die Wurzelhaut.
Ihr
FRENKENKLINIK Team
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