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Samstag, 3. November 2012

Beitrag 360 aus der FRENKENKLINIK: Kranker Mundraum birgt zusätzliche Risiken für Diabetiker

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Aktuelle Studien belegen eine Wechselwirkung zwischen Parodontitis und Diabetes, die Risiko und Verlauf der Krankheiten beeinflusst. Dabei sind die Erkrankungen im Mundraum durch Hygiene und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt leicht zu vermeiden.

Wer seine Entzündungen am Zahnfleisch – Gingivitis – sowie am Zahnhalteapparat – Parodontitis – von einem Zahnarzt behandeln lässt, schützt sich nicht allein vor möglichen Schmerzen und Zahnverlust:
Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich eine verbesserte Mundgesundheit auch positiv auf den Verlauf von Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt. Anders als früher praktiziert, ist das – als ‚Herdsanierung‘ bezeichnete – Ziehen gesunder Zähne dazu nicht notwendig. Vielmehr spielt die zahnärztliche Vor- und Nachsorge eine wichtige Rolle bei der körperlichen Gesundheit von Gingivitis- und Parodontitis-Patienten. Auf diese Weise sind Zahnärzte zu wichtigen Partnern von Allgemeinmedizinern und Internisten geworden.

Etwa 90 Prozent der Gesamtbevölkerung leidet unter entzündetem Zahnfleisch, wobei die Schweregrade sehr verschieden sind. Ausgelöst wird die Krankheit durch Zahnbeläge: Bakterien aus den Zahnfleischtaschen gelangen über das entzündete Gewebe in die Blutbahn und verteilen sich im ganzen Körper, was wiederum Folgeerkrankungen, wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Beschwerden begünstigt.

Individuelle Faktoren, wie unzureichende Mundhygiene, Rauchen, Stress sowie die Allgemeinerkrankungen Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen beeinflussen Beginn und Schwere der Entzündungen im Mundraum. Besonders gravierend wirken sich Gingivitis und Parodontitis bei Zuckerkranken aus: Entzündungen auslösende Substanzen, bakterielle Stoffwechselprodukte, aber auch Stoffe, die der Körper als Abwehr gegen die Bakterien produziert, können sich über die Blutbahn im gesamten Körper ausbreiten und begünstigen so weitere Erkrankungen. Mit gravierenden Folgen: Bestandteile entzündungsauslösender Bakterien mindern die Wirksamkeit von Insulin, welches den Blutzuckerspiegel reguliert. Dies erklärt, warum sich bei Zuckerkranken, die unter entzündetem Zahnfleisch leiden, die Stoffwechsellage verschlechtert. Folge sind vermehrte Komplikationen wie Erkrankungen der Niere, der Augen oder Arteriosklerose.

Doch Parodontitis steht auch im Verdacht, die Risiken für ansonsten gesunde Patienten zu erhöhen. Ein Beispiel dafür sind Schwangere. So wird diskutiert, dass Schwangere, die an einer Parodontitis leiden, möglicher Weise ein höheres Risiko haben, ein frühgeborenes, untergewichtiges Kind zur Welt zu bringen. – Diese und andere Folgen lassen sich durch entsprechende Mundhygiene und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt vermeiden.

Ihr FRENKENKLINIK Team

Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

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