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Freitag, 11. November 2011

Aphten


Krankheitsbild
Kleinere Aphthen (Minor-Form) haben einen Durchmesser von unter einem Zentimeter, sie heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen aus. Es wird aber auch von seltenen Aphthen mit einem Durchmesser von über einem Zentimeter bis etwa 30 mm und mehr berichtet. Bei diesen größeren Aphthen wird von der Major-Form, die Wochen bis Monate verbleiben können und unter Narbenbildung abheilen, gesprochen. Bei herpetiformen Ulcera tritt eine große Zahl kleiner Aphthen auf, diese Form ist jedoch selten.
Wie schmerzhaft Aphthen sind, ist individuell stark unterschiedlich. Aphthen können sehr schmerzhaft sein, bei stärkerem Befall ist oft die tägliche Lebensführung deutlich beeinträchtigt. Das Sprechen, Essen, Schlucken von Wasser oder Speichel ist schmerzhaft. Die Größe von Aphthen ist oft nicht ausschlaggebend für das Ausmass an Schmerzen, das sie verursachen. Vielmehr ist die Stelle im Mund, an der die Aphthe auftritt, entscheidend. So kann etwa eine relativ kleine Aphthe mit einem Durchmesser von wenigen Millimetern, die auf der Zungenspitze auftritt, wesentlich schmerzhafter sein, als eine größere, die an einer mechanisch weniger beanspruchten Stelle im Mund (z. B. im zentralen Wangengewebe) entsteht. In wenigen Fällen treten auch nahezu nicht schmerzende Aphthen auf.

Diagnostik
Die Diagnose der rezidivierenden Aphthose basiert auf dem klinischem Bild, da spezifische Labortests nicht zur Verfügung stehen. Zur Erkennung zugrunde liegender Erkrankungen (Immunerkrankungen, Infektionen, Mangelzustände) können neben der Krankengeschichte auch verschiedene Laborparameter weiterhelfen.

Behandlung
Neben der lokalen Behandlung steht bei systemischen Erkrankungen deren Behandlung im Vordergrund. Eine ursächliche Therapie rezidivierender Aphthen ohne zugrunde liegende systemische Grunderkrankung ist bislang nicht bekannt.
Zur symptomatischen Behandlung von Aphthen werden schmerzstillende Wirkstoffe wie beispielsweise Lidocain, Polidocanol oder Benzydamin eingesetzt; es stehen Sprays, Gurgellösungen und Gele bzw. Salben (Haftsalben für die Mundschleimhaut) für die Therapie zur Verfügung. Auch adstringierende Mittel wie Rhabarberwurzelextrakt, Myrrhentinktur, Silbernitrat, Phenolsulfonsäureverbindungen und das Kresolsulfonsäure-Polykondensat Policresulen kommen zur Anwendung; ihre zusammenziehende bzw. ätzende Wirkung soll durch Abstoßung von abgestorbenem Gewebe den Heilungsprozess beschleunigen. Einen ähnlichen Effekt haben Zinksulfat und verdünnte Wasserstoffperoxidlösung, letztere wirkt zudem leicht antiseptisch. Bei Ausschluss einer infektiösen Ursache kann das entzündungshemmende, verschreibungspflichtige Triamcinolonacetonid, etwa als Haftsalbe, verwendet werden.
Als "Hausmittel" werden entzündungshemmende Mittel wie australisches Teebaumöl, Melissenextrakt sowie Spülungen mit Kamillen- und Salbeitee angewendet.
Die Vermeidung des in Zahnpasten verwendeten Stoffes Natriumlaurylsulfat soll in Studien eine Reduktion der Aphthenentstehung um 64 % bewirkt haben.

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