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Samstag, 12. November 2011

Beitrag 139 aus der FRENKENKLINIK: Mundkrebs: Anzeichen und Symptome


Was ist Mundkrebs?
Als Mundkrebs bezeichnet man Krebs, der sich an den Lippen (meist an der Unterlippe), im Mundinnenraum, im hinteren Rachenraum, an den Rachenmandeln oder an den Speicheldrüsen entwickelt. Er ist bei Männern häufiger als bei Frauen und tritt in der Regel erst nach dem 40. Lebensjahr auf. Rauchen in Verbindung mit starkem Alkoholkonsum ist der wichtigste Risikofaktor.
Wird er nicht frühzeitig erkannt, muss Mundkrebs operiert oder mit einer Strahlen- und/oder Chemotherapie behandelt werden. Er kann auch tödlich sein. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei etwa 50%. Einer der Gründe für diese schlechte Prognose ist, dass Frühsymptome oft nicht rechtzeitig erkannt werden. Eine Früherkennung des Mundkrebses ist daher entscheidend für die erfolgreiche Behandlung.

Was sind die Symptome von Mundkrebs?
Nicht immer können Sie selbst die Warnhinweise eines beginnenden Mundkrebses erkennen. Deshalb sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen sowohl beim Zahn- als auch beim Hausarzt so wichtig. Ihr Zahnarzt ist dafür ausgebildet, die ersten Warnhinweise von Mundkrebs zu erkennen. Dennoch sollten Sie zusätzlich zu den Kontrolluntersuchungen Ihren Zahnarzt aufsuchen, wenn Sie bei sich folgende Dinge bemerken:
  • Wunde Stellen an Lippen, Zahnfleisch oder Mundinnenseite, die leicht bluten und nicht verheilen
  • Knoten oder Verdickung in der Wange, die Sie mit der Zunge fühlen können
  • Sensibilitätsverlust oder Taubheitsgefühl in einem Teil des Mundes
  • Weiße oder rote Flecken auf Zahnfleisch, Zunge oder Mundinnenseite
  • Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken von Nahrung
  • Wundheit oder unerklärliche Schmerzen im Mund oder unerklärliches Fremdkörpergefühl in der Kehle
  • Schwellungen am Kiefer, die zu einem schlechten Sitz der Prothese führen
  • Stimmveränderungen
  • Wie kann ich Mundkrebs vorbeugen?
Wenn Sie weder Rauchen noch Tabak kauen – beginnen Sie damit auch nicht. Tabakmissbrauch ist für 80 bis 90 Prozent der Mundkrebsfälle verantwortlich.

Rauchen: Die Verbindung zwischen Rauchen, Lungenkrebs und Herzerkrankungen ist weithin bekannt. Rauchen beeinträchtigt aber auch die allgemeine Gesundheit und erschwert es dem Körper, Infektionen zu bekämpfen und sich von Verletzungen und Operationen zu erholen. Bei Jugendlichen kann Rauchen das Wachstum beeinträchtigen und andere Entwicklungsstörungen nach sich ziehen. Viele Raucher haben ein schlechteres Geruchs- und Geschmacksempfinden als zuvor und riskieren die Entwicklung von Mundgeruchs und verfärbter Zähne.
Auch ihre Mundgesundheit ist jedes Mal in Gefahr, wenn Sie sich eine Zigarette anstecken. Das Rauchen von Zigaretten, Pfeife oder Zigarren erhöht Ihr Risiko für die Entwicklung von Kehlkopf-, Mund-, Rachen- oder Speiseröhrenkrebs um ein Vielfaches. Da sich viele Menschen dessen nicht bewusst sind oder die Frühsymptome nicht erkennen, breitet sich Mundkrebs oft aus, bevor er entdeckt wird.

Tabak kauen: Kau- oder Schnupftabak-Konsumenten haben ein 50fach erhöhtes Risiko, an Mundkrebs zu erkranken als andere.
Am besten ist es natürlich, gar keine Zigaretten, Zigarren oder Pfeife zu rauchen, Tabak zu kauen oder zu schnupfen. Menschen, die ihren Tabakkonsum einstellen, reduzieren Ihr Risiko, an Mundkrebs zu erkranken, enorm – auch nach langjährigem Missbrauch. Chronischer und/oder übermäßiger Alkoholkonsum erhöht ebenfalls das Risiko an Krebs zu erkranken, und die Kombination von Alkohol mit Tabak schafft ein besonders hohes Risiko.

Wie wird Mundkrebs behandelt?
Nach Diagnosestellung entwickelt ein Team von Experten (darunter ein Oralchirurg und ein Zahnarzt) einen Behandlungsplan, der den individuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst ist. In der Regel ist eine Operation erforderlich, gefolgt von Bestrahlung und Chemotherapie. Es ist wichtig, einen Zahnarzt aufzusuchen, der mit den unter diesen Therapien auftretenden Veränderungen im Mund vertraut ist.

Welche oralen Nebenwirkungen treten unter der Strahlentherapie auf?
Bei der Strahlentherapie im Hals- und Kopfbereich kommt es bei vielen Patienten zu Reizungen im Mund, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden und Geschmacksveränderungen. Bestrahlungen erhöhen auch das Kariesrisiko, weshalb es besonders wichtig ist, Zähne, Zahnfleisch, Mund und Rachen während der Strahlentherapie gut zu pflegen.
Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Krebsspezialisten und Zahnarzt über alle Mundprobleme, die möglicherweise während oder nach der Strahlentherapie auftreten. Besprechen Sie auch mit Ihrem Zahnarzt vor Beginn einer Krebstherapie im Kopf- und Halsbereich, was Sie vor, während und nach der Therapie tun können, um mögliche Nebenwirkungen im Mundbereich vorzubeugen.

Wie kann ich die Mundgesundheit während meiner Therapie aufrechterhalten?
Putzen Sie nach jeder Mahlzeit mit einer weichen Zahnbürste Ihre Zähne und verwenden Sie täglich Zahnseide. Meiden Sie scharfe Gewürze und harte Lebensmittel, wie rohes Gemüse, trockene Cracker oder Nüsse. Meiden Sie ebenso Tabak und Alkohol. Kauen Sie zuckerfreien Kaugummi oder lutschen Sie zuckerfreie Bonbons, um Ihren Mund feucht zu halten.
Benachrichtigen Sie vor der Strahlentherapie Ihren Zahnarzt und machen Sie einen Termin für eine umfassende Kontrolluntersuchung. Bitten Sie Ihren Zahnarzt, sich mit Ihrem Strahlentherapeuten in Verbindung zu setzen, ehe die Strahlentherapie beginnt.

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