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Samstag, 2. Februar 2013

Beitrag 446 aus der FRENKENKLINIK: Zahnunfall

Für Sie gelesen:
Ob Toben in der Wohnung oder ein schöner Nachmittag auf dem Spielplatz, vor allem die jüngsten Kinder haben großen Spaß am Herumtollen. Beim ausgelassenen Spiel sind Stürze nicht ausgeschlossen – manchmal sind davon auch die Zähne betroffen.



Rat an die Eltern, deren Kind einen Zahnunfall haben:
Nicht alle Verletzungen sind offensichtlich, und selbst kleinere Unfälle können erhebliche Folgekomplikationen nach sich ziehen. Deshalb sollten die Eltern mit dem verletzten Kind immer einen Zahnarzt aufsuchen. Auch kleine Unfälle sollten immer der Unfallversicherung angemeldet werden.

Welche Behandlungen möglich sind, hängt natürlich sehr von der Art der Verletzung ab.
Frakturierte Zähne können wieder aufgebaut werden. Wenn verlagerte Zähne den Zusammenbiss von Ober- und Unterkiefer stören, werden sie meist in ihre ursprüngliche Position reponiert. In der Regel wartet man jedoch ein Wiedereinstellen ab, das häufig von alleine eintritt. Es kann aber auch erforderlich sein, die Zähne komplett zu entfernen.

Was ist zu tun, wenn Milchschneidezähne in den Kieferknochen hineingestoßen wurden?
Besteht der Verdacht, dass die Zahnwurzel des Milchzahnes in den sich entwickelnden bleibenden Zahn hineingetrieben ist, muss der Milchzahn vorsichtig entfernt werden, um eine weitere Schädigung zu vermeiden. Ist der bleibende Zahn nicht in Mitleidenschaft gezogen, wird meist das spontane Wiedereinstellen des Milchzahnes in seine normale Position abgewartet.

Werden herausgeschlagene Milchzähne wieder eingesetzt?
Wenn ein ganzer Zahn des bleibenden Gebisses ausgeschlagen wird, sollten Sie das kostbare Stück sofort suchen. Denn der Zahnarzt kann ihn womöglich wieder einsetzen - auch bei Erwachsenen. Bleibt eine Lücke im Gebiss, können die anderen Zähne schief wachsen. Im Übrigen sollten Sie auch einen Milchzahn nicht einfach unbeachtet liegen lassen - allerdings aus einem anderen Grund: Der Zahnarzt braucht ihn, um das Malheur für die Unfallversicherung zu dokumentieren.
Wichtig ist, dass Sie mit dem guten Stück sofort zum Zahnarzt oder in die zahnärztliche Notaufnahme fahren. Nur dann ist der Beißer zu retten. "Viel zu wenige Menschen wissen, dass das überhaupt möglich ist", sagt Zahnexperte Nils-Claudius Gellrich von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Setzen Sie also alles daran, um schnell in eine Praxis zu kommen: Schon nach einer halben Stunde ist der Zahn so geschädigt, dass er nicht wieder vollständig anwachsen kann.

Wichtig: Die Wurzelhaut nicht anfassen.
Bedroht ist an der freien Luft nicht der gesamte Zahn, sondern nur die Wurzelhaut. Zähne sind mit ihrer Wurzel an feinen Fasern im Knochen aufgehängt. Wird ein Zahn ausgeschlagen, werden diese Bindegewebs-Fäden durchtrennt. Die zarte Wurzelhaut darf aber nicht verletzt werden oder austrocknen - sonst kann der Zahn nicht mehr richtig einwachsen. Vergeht zuviel Zeit, bis der Zahn wieder eingesetzt wird, droht den Zellen an der Zahnwurzel der Tod. Bleiben die zarten Wurzelzellen dagegen weitgehend unbeschädigt, kann der Zahnchirurg den Zahnhalte-Apparat wieder neu aufbauen - der Zahn wächst wieder ein.

Legen Sie den Zahn in kalte H-Milch.
Bis Sie die rettende Praxis erreicht haben, sollten Sie den Zahn möglichst feucht und steril aufbewahren. Es gibt dafür spezielle Zahnrettungsbox. Es bietet dem Zahn eine Nährstofflösung, in der Sie das kostbare Teil aufbewahren können.

Wenn Sie keine Box haben, transportieren Sie den Zahn in kalter Milch, am besten in H-Milch. Wasser oder trockene Papiertaschentücher sind nicht geeignet. Sie entziehen den Zellen des Zahns lebensnotwendige Flüssigkeit. Sie sollten den Zahn auch nicht säubern, damit zerstören Sie die Wurzelhaut.

Ihr FRENKENKLINIK Team

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