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Donnerstag, 13. Oktober 2011

Vermeidbare Klinikinfektionen wegen schlechter Mundhygiene?


Im Krankenhaus wird die Mundhygiene der Patienten vernachlässigt – dies führt zu Klinikinfektionen, die leicht vermieden werden könnten, schreibt der wissenschaftliche Informationsdienst "Zahnmedizin Report" in seiner Oktober-Ausgabe und stellt dazu aktuelle Studien vor.

Eine Übersichtsarbeit zeigt, dass bei Krankenhausbehandlungen die orale Gesundheit übersehen wird. Britische Wissenschaftler überprüften dazu Daten aus Großbritannien, den USA, Frankreich und den Niederlanden. Es wurden während der Klinikbehandlung steigende Plaquewerte sowie Zahnfleisch- und Schleimhaut-entzündungen identifiziert. Die Ergebnisse waren am schlimmsten bei Patienten, die bei der Atmung unterstützt wurden. [1]

Die Studie kommt auch zum Schluss, dass dadurch die Zahl der im Krankenhaus erworbenen Infektionen steigen. Seit längerem wird diskutiert, dass Atemwegserkrankungen auch aus schlechter oraler Gesundheit und Mundhygiene resultieren können. [2] Infektionen der Atemwege resultieren aus der Verschleppung von Bakterien aus der Mundhöhle sowie dem Nasen-Rachen-Raum in die unteren Atemwege, wenn es den Abwehrmechanismen des Körpers nicht gelingt, diese Keime zu eliminieren. Die orale Flora könnte als Reservoir für diesen Infektionsweg fungieren und somit respiratorische Erkrankungen begünstigen.[3]

[1] Terezakis et al.: The impact of hospitalization on oral health: a systematic review. Journal of Clinical Periodontology 2011; 38: 628.636
[2] Zusammenhang zwischen Parodontitis und Lungenkrankheiten. Zahnmedizin Report 2011 (3): 9
[3] P Eickholz et al.: Parodontitis als Risikoindikator für respiratorische Erkrankungen; Parodontologie 2005, 16: 305-312

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