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Mittwoch, 15. Februar 2012

Beitrag 157 aus der FRENKENKLINIK: Auch die Zähne können's sein

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Bei Rückenschmerzen auch an Zahnprobleme denken
Nicht immer liegt die Ursache von Rückenschmerzen im Rücken selbst. Was die wenigsten wissen: Auch Fehlfunktionen von Kiefergelenken und Zähnen können dahinter stecken. Experten bezeichnen diese Störung als Cranio-Mandibuläre Dysfunktion (CMD).

Der Begriff leitet sich von "Cranium" (Schädel), "Mandibula" (Unterkiefer) und "Dysfunktion" (Fehlfunktion) ab. Gemeint ist ein fehlerhaftes Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer, dem Erkrankungen bzw. Störungen der Zähne, der Kiefergelenke oder der Kiefermuskulatur (beispielsweise Biss-Störungen, schlecht sitzender Zahnersatz, neue Füllungen) zu Grunde liegen. Die Folge davon sind nächtliches Zähneknirschen, Kieferschmerzen, Kauschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Ohrgeräusche, aber auch anhaltende körperliche Fehlhaltungen. Diese können nach einer gewissen Zeit Beschwerden wie Nackensteifigkeit, Schmerzen im Nacken, den Schultern oder dem gesamten Rücken, Taubheitsgefühl in Armen oder Beinen und Gelenkschmerzen auslösen.

Betroffen sind Personen jeden Lebensalters vom Kleinkind bis zum Greis. Schätzungen zufolge weisen bis zu 60 Prozent der Bevölkerung Symptome einer CMD auf. Die Störung ist meist nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Zahnärztliche Faktoren wie Kieferstellung, Zahnersatz oder Füllungen spielen bei der Auslösung von CMD ebenso eine Rolle wie Gewalteinwirkung (Unfälle) und den ganzen Körper betreffende Erkrankungen (etwa Fibromyalgie, Gicht oder Rheumatische Polyarthritis). Auch eine Verbindung zu psychischem Stress scheint zu bestehen: Die Betroffenen berichten oftmals von starken emotionalen Konflikt- und Belastungssituationen. Die daraus resultierende dauerhafte Anspannung der Muskulatur kann sich auch auf den Kauapparat erstrecken und z.B. nächtliches Zähneknirschen auslösen.

Bei anhaltenden Rückenschmerzen mit unklarem Befund sollten Ärzte und Betroffene daher immer auch eine CMD als Ursache in Betracht ziehen.

Quelle: Nach Informationen von Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA – GmbH); Deutsche-Zahnarztauskunft.de; Ärzte-Zeitung vom 2. Februar 2007Autor: Springer Medizin Stand: 22.05.2008

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