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Sonntag, 9. September 2012

Beitrag 310 aus der FRENKENKLINIK: „TOP 10“ der Fehler im Umgang mit kleinen Patienten - Nr. 4: Falsche Anwendung der Methode „Erklären – zeigen – tun“

Nr. 4: Falsche Anwendung der Methode „Erklären – zeigen – tun“


Dies ist einer der häufigsten und korrekturbedürftigsten Fehler. „Erklären – zeigen – tun“ ist eine ganz wichtige Methode. Leider wird sie oft lehrbuchmäßig gelehrt, ohne darüber nachzudenken, warum oder wie wir das tun.

Das Hauptproblem besteht darin, dass sich das Zahnbehandlungsteam zu oft auf den Teil „Zeigen“ der Methode „Erklären – zeigen – tun“ konzentriert. Das Team denkt, dass „Zeigen“ bedeutet, etwas mit den Augen zu sehen. Aber denken Sie darüber mal einen Augenblick nach. Was verursacht bei einem Kind Ängste? Ist das immer etwas, was Kinder sehen? Was ist mit Druck, Geräuschen oder Gerüchen? Angst verur­sachende Stimuli können von Dingen stammen, denen nicht Abhilfe geschaffen werden kann, indem man sie sich ansieht. Darum müssen wir uns in die Kinder hineinversetzen.

Wenn die Angst eine andere Ursache hat als Dinge, die das Kind sieht, dann müssen wir genau das „zeigen“. Beispiele dafür sind der Druck einer Kofferdam-Klammerzange, den wir „zeigen“, indem wir das Kind an die Schultern fassen und ihm erklären, dass es sich so anfühlen wird, oder dass wir dem Kind erklären, wie sich das Handstück anhört, und dann das Geräusch aus sicherer Entfernung vom Kind vorführen, oder dass wir ihm erklären, der Geruch vom Primer sei so ähnlich wie Parfümgeruch.

In der FRENKENKLINK achten wir auch darauf, Dinge immer zuerst an uns selbst zu „zeigen“, egal, worum es sich handelt. Wenn es um einen Spiegel oder den Sauger geht, zeigen wir ihn zunächst in unsererr Hand, damit das Kind weiß, dass es nicht gefährlich ist.

Ihr FRENKENKLINIK Team



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